16.12.2006 22:15 | Strodthagen, Stadt Einbeck | Niedersachsen | Brand auf einem landwirtschaftlichen Anwesen | | Auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Strodthagen, Stadt Einbeck ist es am dritten Adventssamstag zu einem Schadensfeuer gekommen. Gegen 22.15 Uhr liefen die ersten Notrufe in der Feuerwehreinsatzleitstelle FEL des Landkreises Northeim auf. Diese alarmierte die Ortsfeuerwehr Strodthagen über Sirenenalarm und die Schwerpunktfeuerwehr Einbeck und die Stützpunktfeuerwehr Salzderhelden per Funkalarmempfänger. Den Einsatzkräften wurde der Weg durch den leuchtenden Himmel zur Einsatzstelle von weit her gezeigt. Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte brannte der Scheunentrakt bereits in voller Ausdehnung und es bestand die Gefahr, dass sich das Feuer über das Dachgeschoss zum Wohnhaus ausbreiten würde. Da die Wasserversorgung nur über das Leitungsnetz und eine Zisterne für den Erstangriff ausreichen würde, wurden unverzüglich die benachbarten Ortsfeuerwehren Odagsen, Dörrigsen, Dassensen, Iber, Drüber, Rotenkirchen, Edemissen, Buensen, Immensen und Sülbeck nachalarmiert. Die Ortsfeuerwehr Strodthagen baute eine Wasserversorgung von einem nur wenige Meter vom Brandobjekt entfernten Unterflurhydranten auf und nahm eine Abriegelung mit je einem B- und C-Rohr vor. Die Schwerpunktfeuerwehr Einbeck übernahm auf der rechten Gebäudeseite mit dem Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 und der Drehleiter DLK 23/12, sowie auf der linken Gebäudeseite mit dem Löschgruppenfahrzeug LF 24 und der Drehleiter DLK 18/12 eine Brandbekämpfung mit zwei Wenderohren der DLK von oben. Zusätzlich wurden Atemschutzgeräteträger auf den Boden des Kuhstalles zur Brandbekämpfung und zur Abriegelung des Bereiches zum Wohnhaus eingesetzt. Die Stützpunktfeuerwehr Salzderhelden baute eine Wasserförderstrecke von der 300m entfernten Zisterne auf. Parallel wurde die Einsatzstelle durch das Aufstellen von Scheinwerfern ausgeleuchtet. Aus dem vier Kilometer entfernten Sülbeck wurde eine Wasserfördertrecke unter Einbeziehung der zwei Schlauchwagen SW 2000 von der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Einbeck und Northeim aufgebaut. An die Einsatzstelle wurde auch der Rettungsdienst für die Betreuung der Hauseigentümerin, die unter Schock stand und für den Eigenschutz der Einsatzkräfte insbesondere der Atemschutzgeräteträger beordert. Die technische Einsatzleitung wurde durch die Besatzung des Einsatzleitwagens der FTZ Einbeck übernommen. Nachdem die Wasserförderstrecke stand, wurden noch ein Monitor von der Vorderseite des Gebäudes und die Vornahme von weiteren B- bzw. C-Strahlrohren von der Rückseite des Gebäudes zur Brandbekämpfung vorgenommen. Während des Einsatzsatzes wurden zwei Wenderohre, ein Monitor, drei B- und sechs C-Rohre zur Brandbekämpfung eingesetzt. Um Brandnester im Stroh und Heu aufzuspüren, wurden die Wärmebildkameras der Werksfeuerwehr KWS Einbeck und der Kreisfeuerwehrbereitschaft 4 des Landkreises Northeim eingesetzt. Unter schwerem Atemschutz mussten große Mengen an glimmendem Heu aus dem oberen Bereich des Gebäudes mit Muskelkraft geschafft werden, um es dann außerhalb des Gebäudes kontrolliert abzulöschen. Mit dem Einsatz des Lichtmastes des FTZ Northeim wurde die gesamte Einsatzstelle noch besser ausgeleuchtet und so ein sicheres Arbeiten der Einsatzkräfte ermöglicht. Der Bereich der Scheune war zu diesem Zeitpunkt bereits bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Auf dem Boden der Scheune gelagertes Stroh überdeckte die in der Scheune abgestellte Gerätschaften. Hierzwischen flackerten immer wieder Glutnester auf. Der Bergezug des Technischen Hilfswerkes THW Northeim wurde zur Einsatzstelle gerufen, da aus der Scheune verbrannte Traktoren und landwirtschaftliche Geräte zu bergen waren. Mit einem Radlager wurden nach und nach zwei Traktoren, eine Presse, ein Anhänger und weitere landwirtschaftliche Geräte geborgen und abgelöscht. Die Einsatzkräfte wurden von der Bevölkerung mit warmen Kaffee und Tee versorgt, bevor der vierte Zug der Kreisfeuerwehrbereitschaft I die Einsatzkräfte im Feuerwehrhaus Strodthagen mit kalten und warmen Getränken und einer Bockwurst verpflegte.
Gegen 4.00 Uhr konnten die ersten Einsatzkräfte aus dem Einsatz heraus gelöst werden und in ihre Standorte zurückkehren. An der Einsatzstelle verblieb nur noch eine Brandwache, um Nachlöscharbeiten auszuführen. An der Abarbeitung der Schadenslage in Anwesenheit des Kreisbrandmeister Bernd Kühle, des Abschnittsbrandmeister Frank Langheim und des Stadtbrandmeister Jürgen Sott waren ca. 220 Einsatzkräfte beteiligt.
Die Ermittlungen zur Brandursache wurden von der Polizei aufgenommen und das Brandobjekt für weitere Ermittlungen beschlagnahmt. Zur Schadenshöhe wurde noch keine Aussage getroffen. Menschen und Tiere sind bei diesem Einsatz nicht zu Schaden gekommen. Dem betroffenen Landwirt wurde von einem anderen Landwirt des Dorfes sofort Hilfe angeboten, in dem die Milchkühe in dessen Stall mit gemolken werden können. |
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