21.01.2011 11:27

Hannover Universität

Niedersachsen

Brand in einem Labor der Universität

Am heutigen Vormittag kam es bei einem Versuch im Labor für Materialprüfung des Instituts für Bauwesen der Leibniz Universität Hannover zu einem Brand. Ein Mitarbeiter zog sich bei Löschversuchen eine Rauchgasintoxikation zu. Es entstand nur geringer Sachschaden.

Um 11:27 Uhr erhielt das Lage- und Führungszentrum der Feuerwehr Hannover zunächst eine Feuermeldung über die automatische Brandmeldeanlage des Instituts für Verfahrenstechnik und Materialprüfung der Uni Hannover. Kurz darauf meldeten mehrere Anrufer zudem eine starke Rauchentwicklung aus einem Labor. Aufgrund des betroffenen Objektes wurden umgehend zwei Löschzüge, Spezialkräfte für die ABC-Gefahrenabwehr sowie ein Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug alarmiert.

Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte war eine starke Rauchentwicklung erkennbar. Die vier Mitarbeiter, die sich zum Zeitpunkt des Versuchs in dem Labor aufgehalten hatten, waren bereits ins Freie geflüchtet. Ein 36-Jähriger Angestellter hatte sich jedoch bei Löschversuchen eine Rauchgasvergiftung zugezogen. Nach der Behandlung durch eine Notärztin vor Ort transportierte ihn ein Rettungswagen vorsorglich in das Nordstadtkrankenhaus.

Der Brand selbst konnte sehr schnell durch einen Trupp unter schwerem Atemschutz abgelöscht werden. Im weiteren Verlauf wurde das Labor durch den Einsatz von zwei Hochleistungslüftern entraucht. Danach konnten die Arbeiten in dem Labor fortgesetzt werden.

Ursächlich für den Brand war der ungeplant heftig verlaufene Beflammungsversuch an einem Wärmedämmverbundsystem für Außenfassaden von Gebäuden. Hierbei handelt es sich um eine Polystyrolplatte (bekannt unter dem Handelsnamen Styropor), die mit einem Putz versehen an Gebäudewänden angebracht wird. Diese Bauteile werden im Institut für Materialprüfung an der Leibnizuniversität unter anderem auf ihr Brandverhalten hin untersucht. Hierzu werden diese erhitzt und beflammt. Beim heutigen Beflammungsversuch kam es aus bisher ungeklärter Ursache zu einem sehr heftigen Abbrand des Verbundbauteiles, bei der sehr hohe Temperaturen und erhebliche Mengen Brandrauch entstanden. Die in dem Labor installierte Versuchskabine sowie die darin integrierte Rauchabzugsanlage waren hiermit überfordert, so dass der Rauch sich im gesamten Labor ausbreitete. Eine Ausbreitung der Flammen auf die Laboreinrichtung konnte verhindert werden.

Der Sachschaden beträgt nach ersten Schätzungen ca. € 1.000,-.

Die Feuerwehr und der Rettungsdienst waren mit 39 Einsatzkräften und 17 Fahrzeugen im Einsatz.


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