01.01.2015 01:56

Stuttgart Neugereut

Baden-Württemberg

Großbrand in Tiefgarage

Über den Euro-Notruf 112 wurden der Integrierten Leitstelle Stuttgart zwei brennende Motorräder in einer Tiefgarage in Stuttgart-Neugereut gemeldet. Daraufhin wurden von der Integrierten Leitstelle umgehend der zuständige Löschzug der Berufsfeuerwehr und 2 Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr zur Einsatzstelle entsandt. Bei Eintreffen der ersten Kräfte drang bereits dichter schwarzer Rauch aus zahlreichen Öffnungen einer großen Tiefgarage mit über 100 Stellplätzen die mit mehreren Wohngebäudekomplexen überbaut war. Aufgrund dieses Lagebildes wurden weitere Einheiten der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr zur Einsatzstelle entsandt.

Durch die ersteintreffenden Kräfte wurde aufgrund der starken Rauchentwicklung ¬– auch teilweise in den Treppenräumen der Wohngebäude – umgehend mit der Evakuierung der Gebäude begonnen. Parallel wurde eine umfassende Brandbekämpfung mit mehreren Löschrohren und Trupps unter Atemschutz durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass sich zehn bis zwölf Fahrzeuge in der Tiefgarage in Vollbrand befinden. Im weiteren Verlauf wurden zur Unterstützung der Brandbekämpfung und Belüftung zwei LUF60 in den Einsatz gebracht. Diese raupenartigen Löschfahrzeuge sind speziell für Brände in unterirdischen Gebäudeanlagen konzipiert und dienten hierbei hauptsächlich der umfangreichen Belüftung der Tiefgarage.
Durch einen massiven Wasser- und Schaumeinsatz mit mehreren Rohren und einem gezielten Zangenangriff von zwei Seiten der Tiefgarage konnte das Feuer sowie eine weitere Brandausbreitung eingedämmt und schließlich abgelöscht werden.
Insgesamt mussten über 100 Bewohner aus den über der Tiefgarage liegenden Gebäuden evakuiert werden. Zehn Personen mussten aufgrund einer Rauchvergiftung in ein Krankenhaus gebracht werden, acht Personen konnten vor Ort ambulant versorgt werden. Weitere 92 Bewohner wurden mit Bussen der SSB zu einer nahegelegenen Sporthalle einer Realschule gebracht. Dort wurden Sie von Betreuungseinheiten des Roten Kreuzes vorübergehend versorgt.
Nach dem Ablöschen des Brandes wurde ein Statiker des Baurechtsamtes hinzugezogen, um die Beschädigungen des Betons der Tiefgaragendecke und der Pfeiler zu beurteilen. Dieser kam zu der Erkenntnis, dass einer der darüberliegenden Gebäudeteile mit zehn Wohneinheiten — direkt über dem Brandbereich — aufgrund statischer Bedenken vorübergehend nicht mehr genutzt werden kann. Die Bewohner dieser Wohneinheiten konnten teilweise bei Freunden und Verwandten unterkommen, beziehungsweise wurden von der Stadt Stuttgart vorübergehend in einem Hotel untergebracht.
Der größte Anteil der Bewohner konnte im Laufe des Tages nach umfangreicher Kontrolle und Freigabe der Wohnungen durch die Feuerwehr wieder zurück in Ihre Wohnungen kehren.

Personenschaden: Zehn Personen wurden in eine Klinik verbracht, acht Personen wurden ambulant versorgt


Kräfte Berufsfeuerwehr: Amtsleiter vom Dienst, Direktionsdient, Löschzüge der Feuerwachen 1, 2, 3 und 4, sowie Sonderfahrzeuge der Feuerwachen 1, 2, 4 und 5, dienstfreier Alarm ILS Personal

Kräfte Freiwillige Feuerwehr: Abteilungen: Hedelfingen, Hofen, Sommerain, Münster, Zazenhausen, Rotenberg, Sillenbuch, FF Kommunikation
Wachbesetzung: Abteilung Untertürkheim, Wangen, Weilimdorf, Stammheim, Vaihingen, Uhlbach, Botnang, Heumaden, Sillenbuch

Kräfte Rettungsdienst: Organisatorischer Leiter Rettungsdienst, Leitender Notarzt, 2 NEF, 5 RTW, 2 KTW, Kriseninterventionsteam, Kreisbereitschaftsleiter, Schnelleinsatzgruppe

Eingesetzte Geräte: 130 Pressluftatmer, 8 Löschrohre, mehrere Wärmebildkameras, 2 Löschunterstützungsfahrzeuge/ Großlüfter, 4 Mehrgasmessgeräte, Türöffnungswerkzeug, tragbare Lüfter zur Entrauchung

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Weitere Berichte zu diesem Einsatz:

SWR:39 Verletzte in der Silvesternacht: Wohnhaus nach Brand einsturzgefährdet

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