In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde um 01.59 Uhr die Freiwillige Feuerwehr Vohenstrauß zusammen mit 7 weiteren Feuerwehren aus der Umgebung mit dem Stichwort "Brand ausgedehntes Gebäude - Personen in Gefahr" zur Stadthalle in Vohenstrauß alarmiert, was sich als dramatischer Einsatz herausstellen sollte. Als weitere Informationen teilte die Integrierte Leitstelle Nordoberpfalz gleich bei der Alarmierung noch mit "zahlreiche Notrufe - Anrufer sprechen von Brand, andere von einer Explosion, Besucher fliehen aus dem Gebäude - mehrere bzw. 20 - 50 Verletzte". Aufgrund dieser Notrufe lief zeitgleich zur Feuerwehralarmierung auch die Alarmierung umfangreicher Einheiten des Rettungsdienstes an.
Beim Eintreffen der ersten Fahrzeuge der Feuerwehr Vohenstrauß nur wenige Minuten später war der Vorplatz der Halle bereits mit vielen überwiegend jungen, teils verstörten, Menschen überfüllt, weitere Personen drängten noch aus dem Gebäude.
Sofort gingen Trupps unter Atemschutz zur Erkundung in den Saal der Stadthalle vor. Schnell konnten sie Entwarnung geben, es gab weder eine Explosion noch einen Brand. Allerdings war der ganze Saal noch in eine weiße Staubwolke gehüllt, sämtliche Flächen waren von weißem Pulver überzogen. Nach ersten Aussagen von Augenzeugen sollte jemand mit einem Feuerlöscher gespritzt haben.
Bei einer jungen Frau, die im Eingangsbereich bewußtlos zusammengebrochen war, leisteten die Feuerwehrmänner bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes Erste Hilfe. Weitere Besucher, die hustend, mit Atemnot, mit Sturzverletzungen, hyperventilierend oder mit Panikattacken vorgefunden wurden, wurden ebenfalls betreut, bis nach und nach immer mehr Fahrzeuge und Helfer des Rettungsdienstes eintrafen.
In einem von der Feuerwehr Pleystein aufgebauten Schnelleinsatzzelt wurden die Verletzten schließlich von 4 Notärzten versorgt. Zum Transport der Verletzten wurden rund 10 RTW, aus bis zu 30 km Entfernung, angefordert, zur Unterstützung und Versorgung waren 2 SEG des Roten Kreuzes vor Ort. 9 Verletzte wurden in Krankenhäuser in Vohenstrauß, Weiden und Oberviechtach eingeliefert, 8 weitere vor Ort ambulant behandelt (Nachtrag: bis zum Montag stieg die Zahl der Verletzten auf 20).
Die Feuerwehren der Umgebung wurden nach und nach aus dem Einsatz entlassen, die Feuerwehren Vohenstrauß und Pleystein konnten als Letzte erst gegen 04.30 Uhr die Einsatzstelle verlassen.
Wie sich herausstellte, hatte einer der DJs der Singleparty einen Pulver-Feuerlöscher in Richtung des Publikums leergespritzt, die Staubwolke breitete sich rasend schnell in der ganzen Halle aus und führte bei den 450 Gästen der Party zunächst zu Hustenanfällen und zu Atemnot, und dann zur Panik. Glücklicherweise hat der Saal der Stadthalle große, breite Ausgänge sowie Notausgänge zur anderen Seite über die ganze Länge des Saals, alles ebenerdig, so dass die Flucht bzw. Evakuierung schnell erfolgen konnte. Ansonsten hätte dieses dramatische Geschehen durchaus auch in einer Panik-Katastrophe mit Schwerverletzten oder gar Toten enden können.
Im Einsatz waren über 100 Helfer der Feuerwehren und 50 des Rettungsdienstes.
Der Verursacher konnte von der Polizei auf Handy-Videos einiger Besucher der Party eindeutig identifiziert werden, war aber zunächst verschwunden, bis sich herausstellte, dass er ebenfalls wg. einer Sturzverletzung in ein Krankenhaus eingeliefert worden war. Auf ihn warten neben den strafrechtlichen Konsequenzen - schwere Körperverletzung -, vermutlich auch umfangreiche Schadensersatzforderungen (allein der Schaden an der Technik der Halle - Löschpulver "frisst" Elektronik - wird nach ersten Schätzungen auf rund € 100.000 beziffert, dazu die Reinigungskosten und der Ausfall, sowie Forderungen der Krankenversicherungen der Verletzten) und hohe Einsatzkosten von Rettungsdienst und Feuerwehren.
Weitere Informationen und (Film-)Berichte regionaler und überregionaler Medien findet man über Google unter "Stadthalle Vohenstrauß".
eigenes Erleben beim Einsatz und frei zugängliche Information in verschiedenen Medienberichten