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06.07.2017 18:21

Stuttgart West

Baden-Württemberg

Kohlenmonoxid-Vergiftung durch Gastherme

Lage:

Am heißen Sommertag mit Temperaturen über 30° C funktionierte in der Erdgeschoss-Wohnung die Gastherme nicht mehr richtig. Die Sonneneinstrahlung und heiße Außenluft bewirkte im Schornstein des sechsgeschossigen Mehrfamilienhauses, dass die Abgase nicht mehr richtig abgeführt wurden. Im kühleren unteren Teil des Schornsteins zogen die warmen Abgase nicht ab, weil sich im sonnenbeschienenen oberen Teil des Schornsteins durch die aufgeheizte Luft kein Zug einstellte. Die Verbrennungsgase breiteten sich im Badezimmer aus. Es roch nach Abgas und die Therme funktionierte nicht mehr richtig. Die beiden Bewohner der Wohnung befürchteten, das Erdgas ausgeströmt sei; sie riefen über die Notruf-Nummer 112 die Feuerwehr.

Maßnahmen:

Aufgrund des Meldebildes alarmierte die Integrierte Leitstelle Stuttgart umgehend den zuständigen Löschzug der Feuerwache 2 West, das Messtechnik-Fahrzeug der Feuerwehr und einen Rettungswagen.
Vorbildlich erwartete der Bewohner die Feuerwehr vor dem Haus. Bei der Kontrolle des Badezimmers, in der die Gastherme betrieben wurde, konnte eine gefährliche Kohlenmonoxid-Konzentration gemessen werden. Die Wohnung wurde sofort geräumt und mit einem Überdrucklüfter der Feuerwehr belüftet. Im Rettungswagen wurde bei den beiden Wohnungsbesitzern sofort mit einem Spezialmessgerät der Feuerwehr der Kohlenmonoxid-Anteil im Blut gemessen, der bereits eine gesundheitsgefährdende Sättigung aufwies. Sie wurden einer medizinischen Behandlung zugeführt.

Die restlichen Wohnungen wurden kontrolliert. Zum Glück war in keiner der anderen Wohnungen eine Kohlenmonoxid-Ansammlung festzustellen, da gerade keine Gastherme betrieben wurde. Beim Anschalten der anderen Gasthermen sammelten sich im betroffenen Raum sofort Abgase (im wesentlichen Kohlendioxid und Kohlenmonoxid) an, da sich auch in den oberen Geschossen im Schornstein kein Zug einstellte. Nach Beratung durch einen Schornsteinfeger wurde dann die Gasleitung im Gebäude abgestellt. Ein Installateur muss alles prüfen und die Anlage erst wieder funktionstüchtig herstellen.

Wohnungsbesitzer mit Gasthermen können sich vor Kohlenmonoxid-Vergiftungen schützen. Ähnlich den für Wohnungen vorgeschriebenen Rauchwarnmeldern gibt es Kohlenmonoxid-Melder, die den Bewohner vor dem geruchslosen Gas warnen, bevor es seine betäubende und giftige Wirkung entfaltet.

Personenschaden:

2 Personen mit Kohlenmonoxid-Vergiftung

Kräfte Berufsfeuerwehr:

Löschzug Feuerwache 2, Gerätewagen-Atemschutz/Messtechnik

Kräfte Freiwillige Feuerwehr: -

Kräfte Rettungsdienst:

1 Rettungswagen

Eingesetzte Geräte:

Gasmess-Geräte, Blutgas-Messgerät, Überdruckbelüftungsgerät

Feuerwehr Stuttgart


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