In einer Flüchtlingsunterkunft litt eine Person unter Kreislaufproblemen. Von der Integrierten Leitstelle Stuttgart wurde unverzüglich ein Rettungswagen dorthin alarmiert. Als die Rettungswagenbesatzung das Gebäude betrat, löste der an der Schutzkleidung befestigte CO-Warner aus. Umgehend räumte die Rettungswagenbesatzung das Gebäude und forderte die Feuerwehr zur Unterstützung an. Während der Räumung klagten weitere Personen über Schwindel und Unwohlsein. Beim Eintreffen der Feuerwehr hatten bereits alle Personen das Gebäude verlassen.
Maßnahmen:
Sofort durchsuchte ein Trupp unter umluftunabhängigem Atemschutz die Räumlichkeiten nach der Ursache. Parallel wurden zwei Hochleistungslüfter vor dem Gebäudeeingang in Stellung gebracht um das Gebäude zu belüften. Im Erdgeschoss wurden drei Gefäße mit glühenden Kohlen vorgefunden und ins Freie gebracht. Diese waren ursächlich für die lebensbedrohliche Situation verantwortlich. Messungen der Feuerwehr ergaben in der Wohnung eine Konzentration von 250 ppm CO.
Insgesamt verletzten sich bei diesem Einsatz 10 Personen durch das giftige Gas. Zwei davon schwer. Aufgrund der Patientenanzahl wurden weitere Einsatzkräfte unter dem Stichwort „Massenanfall von Verletzten Stufe 1 (MANV 1)“ alarmiert. Dadurch kamen zusätzliche Rettungsmittel sowie Führungskräfte des medizinischen Rettungsdienstes zur Einsatzstelle. Des Weiteren wurde der Großraumrettungswagen der Feuerwehr Stuttgart alarmiert. Nachdem eine Sichtung an der Verletztensammelstelle durchgeführt wurde, wurden die zwei schwer verletzten Personen sofort in Kliniken transportiert. Die weiteren Verletzten wurden in den GRTW verbracht und versorgt. Anschließend erfolgte ebenfalls der Transport in Krankenhäuser. Die Feuerwehr unterstützte den Rettungsdienst bei der Versorgung.
Währenddessen erfolgten weitere Messungen durch den Atemschutz-Messdienst der Feuerwehr Stuttgart. Diese ergaben nach dem ausgiebigen Lüftereinsatz keine Konzentrationen des CO`s mehr. Um in alle Räumlichkeiten des Gebäudes vordringen zu können, mussten mehrere Türen mit speziellem Werkzeug die Feuerwehr geöffnet werden.
Die Polizei nahm die Ermittlungen auf.
Personenschaden:
2 schwer verletzte Personen
8 leicht verletzte Personen
Insgesamt 10 Verletzte
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Sachschaden:
Kein nennenswerter Schaden
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Kräfte Berufsfeuerwehr:
Von der Feuerwache 1
1 Kleineinsatzfahrzeug-Türöffnung
Von der Feuerwache 4
1 Gerätewagen-Atemschutz/Messtechnik
Von der Feuer- und Rettungswache 5
1 Hilfeleistungslöschzug
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Kräfte Freiwillige Feuerwehr:
Keine
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Kräfte Rettungsdienst:
1 Leitender Notarzt
1 Organisatorischer Leiter Rettungsdienst
2 Notärzte
5 Rettungswagen
1 Krankentransportwagen-B (2-Tragewagen)
1 Großraumrettungswagen
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Eingesetzte Geräte:
Zwei Atemschutzgeräte
Mehrere Messgeräte
Zwei Hochleistungslüfter
Beleuchtungsgerät
Notfallrucksack
Türöffnerwerkzeug
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Feuerwehr Stuttgart