Am Sonntagmorgen, 16.12.2018, um 6:30 Uhr wurde die Feuerwehr Stockstadt zu einem Wohnhausbrand in die Hauptstraße Stockstadt alarmiert. Bereits in der Alarmmeldung wurde die Feuerwehr über Personen im brennenden Gebäude informiert. Auch die im Ort ansässige Werkfeuerwehr Sappi wurde im Erstalarm mit alarmiert.
Die ersten eintreffenden Kräfte fanden eine dramatische Situation vor. Aus dem ersten Stockwerk des als Gaststätte genutzten Gebäudes schlugen bereits Flammen aus dem Fenster, auf der Straße lagen und standen Ersthelfer, die versucht hatten in das Gebäude einzudringen und den Versuch aufgrund der Rauchentwicklung aufgeben mussten. Die Helfer bestätigten, dass sich noch mehrere Personen im Gebäude befinden.
Zu diesem Zeitpunkt bestand auch die Vermutung, dass noch zwei Kinder in der brennenden Wohnung sind. Dies konnte später jedoch ausgeschlossen werden. Die Kinder waren in dieser Nacht an einem anderen Ort untergebracht.
Im Erstangriff der Feuerwehr gingen fünf Trupps unter Atemschutz zur Menschenrettung in das Gebäude vor. Auf dem Boden kriechend und mit Wärmebildkameras ausgestattet wurden die völlig verrauchten Räume systematisch abgesucht. In den folgenden 30 Minuten konnten die Atemschutztrupps nacheinander zwei Menschen mit schweren Rauchvergiftungen finden und nach draußen retten. Dort wurden die Schwerverletzten umgehend von Notarzt und Rettungsdienst versorgt.
Von den vor dem Haus vorgefundenen Personen waren drei Menschen leicht verletzt. Sie hatten Rauchgase bei Rettungsversuchen eingeatmet und einen Kreislaufzusammenbruch erlitten.
Im weiteren Verlauf musste auch ein Feuerwehrmann aufgrund des kräftezehrenden Einsatzes behandelt werden. Es war jedoch schnell wieder wohlauf und setzte den Einsatz fort.
Zu Behandlung der zwei schwerverletzten und vier leichtverletzten Personen waren sieben Rettungswagen (RTW), drei Notärzte und ein Einsatzleiter Rettungsdienst vor Ort. Ein zum Transport bestellter Rettungshubschrauber konnte aufgrund einsetzenden Schneefalls nicht landen.
Zur Brandbekämpfung wurden vier C-Rohre eingesetzt, davon ein C-Rohr über die Drehleiter der Feuerwehr Stockstadt. Zu Unterstützung wurde weiterhin die Feuerwehr Großostheim mit einem kompletten Löschzug und einem Gerätewagen Atemschutz nachalarmiert.
Für die Dauer der Rettungsarbeiten musste die in der Nähe verlaufende Bahnlinie Aschaffenburg-Darmstadt gesperrt werden. Der Notfallmanager der Bahn war vor Ort.
Während des laufenden Einsatzes setzte starker Schneefall ein, was die Rettungsarbeiten zusätzlich erschwerte.
Die Straße vor der Brandstelle wurde erst vergangene Woche nach einjährigen Bauarbeiten wieder freigegeben und ist am Samstag eröffnet worden. Wäre es nur wenige Tage früher zu dem Brand gekommen, hätte die Feuerwehr vermutlich mit ihren Fahrzeugen das Brandhaus gar nicht direkt erreichen können.
Einsatzleiter Frank Bott, Kommandant der Feuerwehr Stockstadt, standen 83 Feuerwehrleute mit 15 Fahrzeugen, davon 2 Drehleitern und 6 Löschfahrzeuge, zur Verfügung. Kreisbrandinspektor Otto Hofmann sowie Bürgermeister Peter Wolf waren ebenfalls vor Ort.
Mit Blick auf das Brandereignis, weißt die Feuerwehr nochmals darauf hin, wie wichtig es ist in einen eigenen Räumen Rauchmelder zu installieren und diese regelmäßig zu überprüfen.
Armin Lerch, Pressesprecher der Feuerwehr Stockstadt