Gegen 9 Uhr wurde die Ortsfeuerwehr Wolfenbüttel zu einer unklaren Rauchentwicklung in der Altstadt alarmiert. Gemeldet wurde austretender Rauch im Obergreschoss eines Fachwerkhauses.
Flammen schlugen bei Eintreffen der ersten Feuerwehrkräfte bereits aus dem Balkon im Hinterhof. Das Feuer drohte akut auf anliegende Gebäude überzugreifen.
Sechs Personen des betroffenen Mehrfamilienhauses konnten sich bereits selbstständig in Sicherheit bringen. Zwei von Ihnen haben Rauch eingeatmet und mussten durch den Rettungsdienst des DRK behandelt und in das Klinikum gebracht werden. Der ersteintreffende Brandmeister vom Dienst (BvD) Tobias Hecht: „Ein Trupp unter Atemschutz musste sofort in die Wohnung, da die Situation nicht eindeutig war und nicht ausgeschlossen werden konnte, dass noch Menschen oder Tiere in der Wohnung sind.“ Diese Vermutung bestätigte sich im Verlauf glücklicherweise nicht.
„Eine Brandbekämpfung in Altstädten mit Fachwerk stellt immer eine besondere Herausforderung für die Feuerwehr dar: Die beengten Platzverhältnisse und die historische Holzbauweise erfordern besondere Umsicht“ so Einsatzleiter Olaf Glaeske. Weitere Kräfte der Ortsfeuerwehren Linden und Groß Stöckheim wurden hinzu alarmiert. Eine zweite Drehleiter aus Braunschweig mit einem sogenannten „Knick“ war erforderlich um effektiver an das Dach und den Innenhof zu gelangen.
Nachdem in der Wohnung die Löscharbeiten schnell erfolgreich waren, stellte sich heraus, dass sich das Feuer in der Dachhaut weiter ausbreitete. Die Dachziegel mussten aufwändig entfernt werden,um mit der Wärmebildkamera Glutnester ausfindig zu machen.
Gegen 13 Uhr konnte "Feuer aus" gemeldet werden.
Im Einsatz waren 80 Feuerwehrkräfte.
Stadtfeuerwehr-Presseteam, Christoph Girard - Feuerwehr Wolfenbüttel
„Ich bin stinksauer“, macht Wolfenbüttels Bürgermeister Thomas Pink aus seinem Herzen keine Mördergrube. War der Brand eines Fachwerkhauses in der Wolfenbütteler Innenstadt am Mittwoch, 16.Januar 2019, nicht schon alleine schlimm genug, machen ihn Ereignisse um den Brandeinsatz der Feuerwehr wütend – und nicht nur ihn.
Eine Feuerwehrfrau und ein Feuerwehrmann wurden im Rahmen ihrer Einsatztätigkeit von zwei Autofahrern attackiert, da ihnen die Einfahrt in den für die Lösch- und Rettungsarbeiten abgesperrten Bereich verwehrt wurde. Verbal und auch körperlich. Der eine Fahrzeuglenker fuhr dem freiwilligen Helfer zum Beispiel mit seinem Auto über den Fuß, der andere Fahrer – übrigens ein Jurist aus Wolfenbüttel – drückte einer Feuerwehrfrau den Arm samt Haltekelle zur Seite und nötigte sie somit, ihm ihr Namensschild zu zeigen, damit er sie anzeigen könne.
„Selbst wenn wir mittlerweile fast täglich bundesweit von Angriffen auf Rettungskräfte hören, werde ich es nicht zulassen, dass dies in Wolfenbüttel zur Normalität wird. Angriffe auf Rettungskräfte: Das dulde ich nicht“, betont der Rathauschef. Die zunehmende Respektlosigkeit und Tendenz, persönliche Interessen vor das Allgemeinwohl zu stellen, treibt ihm die Sorgenfalten auf die Stirn. „Das zeigt, wie sich unsere Gesellschaft verändert – und leider nicht zum Guten“.
Auch Stadtbrandmeister Olaf Glaeske kann nur mit dem Kopf schütteln. „Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wie jemand sein Interesse als dringender einschätzt, als das Retten von Menschenleben“, sagt er.
Pink kündigt an, dass gegen die entsprechenden Fahrzeugführer Strafanzeige erstattet wird. Auch wird die Stadt einen Vermerk an den Landkreis schicken und anregen, die charakterliche Eignung der Kraftfahrer zum Führen eines Fahrzeuges überprüfen zu lassen. „In meinen Augen ist dies nicht der Fall“, so der Bürgermeister.
Zum Glück seien Vorfälle dieser Art in Wolfenbüttel nicht die Regel und Pink dankt ausdrücklich den vernünftigen Fahrzeuglenkern für ihr Verständnis. Und natürlich dankt er den Kräften von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei für die geleistete Arbeit, die Schlimmeres verhindert hat.
Feuerwehr Wolfenbüttel
Am Mittwoch gegen 09:00 Uhr wurden die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei zu einem Brand in einer Dachgeschoßwohnung eines Fachwerkhauses in der Krummen Straße in Wolfenbüttel gerufen.
Nach ersten Erkenntnissen war es in der Dachgeschoßwohnung im Bereich der Küche aus bislang ungeklärter Ursache zu einem Feuer gekommen, welches sich weiter ausbreitete. Der 68-jährige Bewohner der Dachgeschoßwohnung sowie eine 91-jährige weitere Bewohnerin aus einer anderen Wohnung des Hauses wurden mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus gebracht.
Das Feuer konnte durch die Feuerwehr schnell unter Kontrolle gebracht und abgelöscht werden. Zurzeit dauern die Restarbeiten der Feuerwehr an. Während der Löscharbeiten mussten die Krumme Straße sowie die Harzstraße gesperrt werden.
Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Wolfenbüttel, Groß Stöckheim und Linden. Von der Berufsfeuerwehr aus Braunschweig war eine zusätzliche Drehleiter im Einsatz. Zur entstandenen Schadenshöhe können derzeit keine näheren Angaben gemacht werden, die Spezialisten der Polizei haben die Ermittlungen aufgenommen.
Polizei