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22.02.2019 13:20

Perleberg Quitzow Prignitz

Brandenburg

Flüssiges Ammoniak strömt aus Kälteanlage aus

Zu einem Gefahrguteinsatz wurde die Freiwillige Feuerwehr Perleberg mit weiteren Kräften am frühen Freitagnachmittag in den Ortsteil Quitzow alarmiert. Bei einer Großfleischerei trat Ammoniak einer Kühlanlage aus.

Nach unserem Eintreffen begann eine ausgiebige Lageerkundung und sofortige Evakuierungsmaßnahmen der etwa 275 Betriebsangehörigen im Gebäude. Da die Situation nicht eindeutig erkennbar war, galt oberste Vorsicht. Der Einsatzleiter sortierte zunächst den Raum. Erste Trupps rüsteten sich mit schwerem Atemschutz und Chemikalienschutzanzügen aus, andere unterstützen. Mit dem Schlauchwagen aus Spiegelhagen stand schnell eine stabile doppelte Wasserversorgung.
Gleichzeitig brachte ein Trupp den Dachmonitor des Großtanklöschfahrzeugs und den Schaum-Wasser-Werfer in Position. Mit einem Sprühnebel sollten womöglich austretende Gase niedergeschlagen werden, um ein großflächiges und unkontrolliertes Ausbreiten, auch in Richtung der Einsatzkräfte, zu verhindern.
Im Einsatz war die Gefahrguteinheit des Landkreises - darunter auch die sogenannten ABC-Erkunder aus Wittenberge und Pritzwalk mit besonderer Messtechnik. Die Einsatzkräfte aus Bad Wilsnack bauten ihre Dekontaminationsstrecke auf, um die Feuerwehrleute nach ihrem Einsatz dekontaminieren zu können, um eine Verschleppung womöglich schädlicher Stoffe zu verhindern.

Ein erster Trupp ging daraufhin in das Gebäude, um den Grund für das ausströmende Ammoniak zu finden. Schnell konnte eine Leckage an einer Leitung festgestellt und dokumentiert werden. Ein weiterer Trupp konnte diese nach weiteren Absprachen erfolgreich reparieren. Dazu stand uns auch technisches Personal des Betriebes zur Seite. So konnte eine erste Gefahr eingedämmt werden.

Es begann ein langwieriger Prozess die Konzentration des Ammoniaks in den Räumlichkeiten zu senken. Zahlreiche Trupps kamen dafür unter schwerem Atemschutz und teilweise in Chemikalienschutzanzügen zum Einsatz. Über die Notfall-Informations- und Nachrichten-App (NINA) informiere die Einsatzleitung die Bewohner umliegender Ortschaften, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Es folgten viele Messungen der Ammoniak-Konzentration. Erst am späten Abend gab es Entwarnung. Nach elf Stunden im Einsatz konnte die Feuerwehr die Einsatzstelle an den Betreiber übergeben. Weiteres Ammoniak strömte nicht mehr aus. Verletzte gab es nach ersten Erkenntnissen nicht. Insgesamt waren 109 Einsatzkräfte vor Ort.
Der Einsatzleiter bedankt sich für die reibungslose Zusammenarbeit mit allen Einsatzkräften und des Betriebes.

Eingesetzte Kräfte:

KdoW, LF 10-6, GTLF, TSF-W, DLA(K) 18-12, MTW, Schaum-Wasser-Werfer (SWW)

Weitere alarmierte Kräfte:

• Ortsteile Quitzow, Groß Buchholz, Spiegelhagen, Düpow und Dergenthin
• Freiwillige Feuerwehren Wittenberge, Karstädt, Premslin/Glövzin, Bad Wilsnack, Pritzwalk (ABC-Erkunder)
• Rettungsdienst/Polizei
• Organisatorischer Leiter Rettungsdienst
• Feuerwehrtechnisches Zentrum (FTZ)
• Untere Wasserbehörde/Umweltamt
• Wasser- und Abwasser Zweckverband
• Stellvertretender Kreisbrandmeister
• Stadtbrandmeister
• Bürgermeisterin

Freiwillige Feuerwehr Perleberg


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