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06.05.2019 05:35

Kiel Projensdorf Kiel

Schleswig-Holstein

Feuer in Lagerhalle im Industriegebiet

Am Montag, den 06.05.2019 um 5:35 Uhr wurde die Feuerwehr Kiel zu einem Lagerhallenbrand in Kiel-Projensdorf alarmiert.

Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stellte sich die Lage wie folgt dar:

Eine ca. 700qm große Lagerhalle in Stahlbauweise, mit Wellblechplatten verkleidet, stand auf gesamter Deckenlänge im Vollbrand, so dass bereits zu diesem Zeitpunkt mit einem Totalverlust der Halle zu rechnen war. Im westlichen Bereich grenzte ein Wohngebäude in etwa 5-10 Metern Entfernung an die Halle an. In nördlicher Richtung war in ca. 20m Entfernung ein weiteres Firmengebäude. Auf der östlichen Seite der Halle befand sich eine abfallende Straße mit einer bis zu 5m hohen steilen Böschung. Auf der südlichen Seite der Halle war die Zufahrt zur Halle und hier waren drei PKW geparkt. In der Halle waren Oldtimer, ein Wohnmobil und Reifen gelagert, des Weiteren befand sich im nordöstlichen Teil der Halle eine Hackschnitzel-Heizung mit einem Lager von ca. 96m³ Holzschnitzel. Dieses war zum Zeitpunkt des Brandes fast komplett gefüllt.

Alarmiert wurden gemäß der AAO ein Löschzug bestehend aus drei HLF(1/3), einer DLK(1/1) und einem ELW(1/1) sowie zusätzlich einer freiwilligen Feuerwehr.

Bereits auf der Anfahrt wurde durch die Leitstelle das Alarmstichwort auf „Feuer G“ erhöht, so dass der übergeordnete Direktionsdienst und eine weitere freiwillige Feuerwehr alarmiert wurden.

Durch den Zugführer des ersten Zuges wurde weiterhin noch eine zweite DLK alarmiert, da sich aufgrund der Lage der Halle, es gab nur eine öffentliche Straße und eine Zufahrt über ein Betriebsgelände, die Zufahrt für eine zweite Drehleiter im späteren Einsatzverlauf als schwierig erweisen würde.

 

Der Zugführer des ersten Zuges erhöhte unmittelbar bei Eintreffen das Alarmstichwort auf „Feuer 2“, wodurch ein weiterer Zugführer und der ELW 2 mit AB-TEL alarmiert wurden. Aufgrund der zunächst unklaren Wasserversorgung wurden die FF Kiel Russee sowie der SW-2000 der FF Kiel-Elmschenhagen nachgefordert.

Nach Erkundung der Personenfreiheit der angrenzenden Wohnbebauung begann sofort der Aufbau einer Riegelstellung mit zwei Rohren zwischen Lagerhalle und Wohnhaus, um einen Flammenüberschlag auf dieses zu verhindern.

Zur weiteren Brandbekämpfung wurden zwei Abschnitte gebildet.

Der erste Abschnitt befand sich mit zwei HLF und einer DLK, sowie der FF Kiel-Suchsdorf im süd-/westlichen Bereich der Halle. Der Auftrag für diesen Abschnitt war die Riegelstellung zum Nachbargebäude sowie die Brandbekämpfung mittels Wenderohr und handgeführten Rohren durch das Tor der Halle. Die Löschwasserversorgung in diesem Abschnitt erfolgte über mehrere Hydranten und eine Zisterne eines benachbarten Industriebetriebes. Zur Riegelstellung und Brandbekämpfung wurden bis zu 6 C-Rohre, 2 B-Rohre und ein Wenderohr eingesetzt.

Der zweite Abschnitt befand sich im östlichen Bereich der Halle und bestand aus einer DLK und einem HLF.

Der Auftrag hier war die Brandbekämpfung über das Wenderohr und eine Riegelstellung/ Brandbekämpfung mit handgeführten Rohren im nördlichen Hallenbereich. Hier erfolgte die Wasserversorgung über den nahegelegenen Nord-Ostsee-Kanal.

 

 

 

Die Brandbekämpfung im nördlichen Bereich mit den handgeführten Rohren gestaltete sich schwierig, da die Kräfte erst die Böschung überwinden mussten. Da sich in diesem Bereich auch die Heizungsanlage befand, stürzte die Halle hier nicht komplett ein und es bildeten sich für die Einsatzkräfte schwer erreichbare Glutnester. In diesem Abschnitt wurden bis zu 2 C-Rohre und ein Wenderohr eingesetzt.

 

Auf einem benachbarten Firmenparkplatz wurde die Einsatzleitung mit einem ELW 2 und einem AB-TEL aufgestellt. Hier wurde auch die Möglichkeit für die Einsatzkräfte gegeben, sich in einem Zelt zu erholen und Nahrung und Getränke zu sich zu nehmen.

 

In beiden Abschnitten wurde im Einsatzverlauf Netzmittel zugemischt.

Das Oberflächenwasser wird  unmittelbar in den ca. 200m entfernten Nord-Ostsee-Kanal entwässert und führte dazu, dass auf dem Kanal im Bereich des Einlaufes unmittelbar Ölsperren ausgebracht wurden.

Im Verlauf des Einsatzes sackte die gesamte Halle in sich zusammen. Mit einem Kettenbagger, besetzt durch die FF Kiel-Rönne, wurden die Trümmer von Süden beginnend, abgetragen, um an Glutnester und das Holzschnitzel-Lager zu gelangen.

 

Diese Arbeiten zogen sich über längere Zeit hin, wobei immer wieder aufflammende Glutnester abgelöscht wurden. Im Anschluss wurde die Brandstelle mit einem Schwerschaumteppich überzogen und es verblieb eine Brandwache an der Einsatzstelle. Endgültig „Feuer aus“ wurde gegen 19.50 Uhr gemeldet.


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