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30.09.2006 18:01

Xanten

Nordrhein-Westfalen

Explosion in Gewerbebetrieb löste Großeinsatz aus

Am 30 September 2006 um 18 : 01 Uhr wurde der Löschzug Xanten, während seiner wöchentlichen Übung, zu einem Brand im Gewerbebetrieb der Firma Schwarz und Co. alarmiert. Anwohner hatten einen explosionsartigen Knall mit starker Rauchentwicklung gemeldet. Die ersten Kräfte der Feuerwehr Xanten trafen bereits nach 2 Minuten am Einsatzort ein. Dem Einsatzleiter bot sich folgende Lage : Die ca. 1200 qm große Produktionshalle eines kunststoffverarbeitenden Betriebes brannte in voller Ausdehnung. Dichter schwarzer Rauch und mehrere Meter hohe Flammen schlugen aus dem Dach. Sofort lies der Einsatzleiter Vollalarm für die gesamte Feuerwehr Xanten sowie für den Löschzug 1 der Gemeinde Alpen geben. Da zu diesem Zeitpunkt die Produktion ruhte, befanden sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs glücklicherweise keine Personen im Brandobjekt. Die betroffene Halle war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu retten. Größte Priorität hatten benachbarte Gebäude und ein Stickstofftank. Ein weniger als 50 Meter entferntes Wohnhaus wurde mit mehreren C-Rohren geschützt. Eine Nachbarhalle in der ebenfalls große Mengen Kunststoff gelagert wurde konnte ebenso durch massiven Einsatz von Strahlrohren gerettet werden. Durch die Wärmestrahlung war ein benachbarter Stickstofftank gefährdet. Dieser konnte ebenfalls gekühlt und geschützt werden. Aufgrund der starken Rauchentwicklung und Größe des Schadenausmaßes wurde die Bezirksregierung per Sofortmeldung informiert. 16 zur Brandbekämpfung eingesetzten Trupps wurden unter Atemschutz eingesetzt. Ein Atemschutzcontainer der Feuerwehr Moers wurde angefordert. Das Landesamt für Umweltschutz wurde zur Beurteilung der Umweltgefahr aus Duisburg angefordert. Luftmessungen ergaben keine Gefahr für Menschen und Umwelt. Begünstigend wirkte sich die Windrichtung und – Stärke aus. Die dichte etwa 200 Meter hohe Rauchsäule zog Richtung Nord-Ost und verflüchtigte sich. Ein speziell aus Moers angeforderter Messwagen unternahm ständige Messkontrollen im Umkreis von 400 Metern . Diese ergaben keine gefährlichen Konzentrationen. ( Info :Bei Brandtemperaturen über 1000 Grad Celsius werden Kunststoffe in Kohlenstoff umgewandelt. Dieser zeigt sich im Rauch unter anderem durch schwarzen Ruß. Kohlenstoff in reiner Form ist ungiftig.) 144 Kräfte der Feuerwehr Xanten, Alpen, Wesel und Moers hatten den Brand nach etwa 50 Minuten unter Kontrolle. Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in die frühen Morgenstunden hin. Die Verpflegung von insgesamt 187 Einsatzkräften der Polizei, Feuerwehr und des Rettungsdienstes wurde durch den Versorgungszug des DRK Hamminkeln/Dingden gewährleistet.

Um 23 : 22 wurde die Einsatzstelle der Polizei übergeben. Die Kriminalpolizei sicherte die Einsatzstelle und nahm am frühen Sonntagmorgen die Ermittlungen auf. Im Zuge der laufenden Ermittlungen der Kripo kann bisher noch keine Aussage zur Brandursache gemacht werden.

Ein 42-jähriger Feuerwehrmann wurde bei den Löscharbeiten leicht verletzt und ins Xantener St. Josef-Hospital transportiert.

Die Einsatzleitung der Feuerwehr wurde durch die Wehrführung Johann Kellendonk , Dirk Görtzen und Hans-Hermann Koppers gebildet. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Udo Zumühlen begab sich zur Einsatzstelle und stand der Einsatzleitung zur Seite.

Das Gebäude wurde durch den Brand völlig zerstört. Der Gesamtschaden beläuft sich auf über eine Millionen Euro.

Besonderes : An der Einsatzstelle war ein erheblicher Sensationstourismus festzustellen. Mehr als 100 Schaulustige waren an der Einsatzstelle zu beobachten. Einige der Schaulustigen wurden von der Polizei unter Androhung von Ordnungsgeldern zur Ordnung gerufen.


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