Nach einer Explosion in einem Wohnhaus am Neujahrsmorgen (1.1., 01:07 Uhr) an der Straße Föhrengrund in Ibbenbüren ist beim Polizeipräsidium Münster eine Mordkommission im Einsatz. Durch die Explosion in dem Wohnhaus wurde ein 49-jähriger Mieter schwer verletzt, eine weitere Frau erlitt leichte Verletzungen. Weitere Personen kamen nicht zu Schaden.
"Weitere Bewohner des Hauses berichten, dass sie durch einen lauten Knall aus dem Schlaf gerissen wurden", erklärte der Leiter der Mordkommission Ulrich Bux. "Danach seien sie ohne zu überlegen sofort aus dem Haus geflüchtet. Auf der Straße haben sie dann den schwer verletzten 49-jährigen Mieter der Kellerwohnung liegen sehen."
Bislang ist noch unklar, ob der 49-Jährige die Detonation vorsätzlich herbeigeführt hat oder ob es sich möglicherweise um ein Unglücksgeschehen handelt. Durch die Explosion wurde der 49-jährige Ibbenbürener so schwer verletzt, dass er in einer Spezialklinik behandelt werden muss.
Zur Klärung des Sachverhaltes wird ein Brandsachverständiger hinzugezogen. Die Ermittlungen dauern an.
Update 09.04.2020
Richter erlässt Haftbefehl gegen 50-jährigen Mieter
In der Silvesternacht (1.1., 00:54 Uhr) kam es zu einer Gas-Explosion in der Kellerwohnung eines Mehrfamilienhauses am Föhrengrund in Ibbenbüren. Hierbei erlitt der damals 49-jährige Bewohner schwere Brandverletzungen und musste seitdem in einer Spezialklinik behandelt werden. Eine Frau, die in dem Haus zu Besuch war, zog sich durch die Explosion leichte Verletzungen zu. Ermittlungen der eingesetzten Mordkommission ergaben, dass der heute 50-jährige Mann Gas aus einer Gasflasche hatte ausströmen lassen, um dieses zu entzünden.
"Wir haben einen Abschiedsbrief gefunden und eindeutige Hinweise darauf, dass sich der Beschuldigte durch das Herbeiführen der Explosion das Leben nehmen wollte", erläuterte der Erste Kriminalhauptkommissar Bux. "Damit hat er nicht nur sein Leben, sondern auch das seiner Nachbarn aufs Spiel gesetzt. Nur durch Zufall kamen keine Personen ums Leben."
Durch die Detonation wurde das Wohnhaus so sehr beschädigt, dass es seitdem nicht mehr bewohnbar ist. Der entstandene Schaden wird auf etwa 400.000 Euro beziffert.
"Auf Antrag der Staatsanwaltschaft hatte ein Richter bereits im Vorfeld Haftbefehl wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion, besonders schwerer Brandstiftung und gefährlicher Körperverletzung erlassen", erklärt Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt. "Er wird noch heute (09.04.) einem Haftrichter vorgeführt."
Der Gesundheitszustand des Ibbenbüreners ist stabil, er soll im Anschluss in einem Justizvollzugskrankenhaus inhaftiert und dort weiter ärztlich versorgt werden.
Polizei Münster