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06.04.2020 05:00

Dortmund

Nordrhein-Westfalen

Kohlenmonoxid durch Shisha-Pfeifen in Mehrfamilienhaus - Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung

Gegen fünf Uhr heute Morgen wurde ein Rettungswagen in die Lessingstraße zu einem unklaren medizinischen Notfall gerufen. In der Wohnung löste dann der standartmäßig mitgeführte CO-Melder aus und die Besatzung des Rettungswagens forderte umgehend weitere Kräfte zur Einsatzstelle nach.

In der Wohnung befanden sich insgesamt zwei Frauen (26 und 29 Jahre) sowie sechs Kinder. Die Besatzung lüftete die Wohnung und fanden dabei mehrere Shishas (Wasserpfeifen). Die nachgeforderten Einsatzkräfte nahmen in mehreren Nachbarwohnungen weitere Messungen vor. Einige davon waren positive, sodass auch diese Wohnungen gelüftet wurden.

Die sechs Kinder wurden in die Kinderklinik gefahren, die beiden Erwachsenen wurden ebenfalls zur weiteren klinischen Abklärung in ein Krankenhaus gebracht. Einen Transport in eine Druckkammer lehnten die beiden ab. Auch die Besatzung des Rettungswagens musste sich im Krankenhaus einer Blutgasanalyse unterziehen.

Die Polizei hat die weiteren Ermittlungen aufgenommen.

Es waren 26 Einsatzkräfte von der Feuerwache 1 (Mitte), der Feuerwache 8 (Eichlinghofen) und des Rettungsdienstes an der Einsatzstelle.


Zehn Verletzte, darunter sechs Kinder, versorgten zuerst der Rettungsdienst und anschließend mehrere Dortmunder Krankenhäuser am Montagmorgen (6.4.2020) nach dem mutmaßlich sorglosen Umgang mit Shisha-Pfeifen in einer Wohnung in der Nordstadt.

Der Einsatz begann um 5.19 Uhr. Nach einem Hinweis auf einen medizinischen Notfall stellte die Feuerwehr hohe Kohlenmonoxid-Konzentrationen in der Atemluft einer Wohnung fest, in der sich zwei 26 und 29 Jahre alte Frauen und deren sechs Kinder aufhielten.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei zündeten die beiden Frauen zu einem derzeit unbekannten Zeitpunkt zwei Shisha-Pfeifen an, gingen anschließend zu Bett und ließen die Kohlestücke weiterglühen. Vermutlich deshalb breitete sich über mehrere Stunden hinweg Kohlenmonoxid aus. Das gefährliche Gas verteilte sich nicht nur in die Zimmer, in denen die beiden Schwestern und die zwei bis acht Jahre alten Kinder schliefen, sondern strömte auch in den Hausflur.

Die Feuerwehr überprüfte deshalb alle Wohnungen des Mehrfamilienhauses sowie ein Nachbarhaus, da Kohlenmonoxid auch durch Wände dringen kann.

Bei den Frauen, den sechs Kindern und zwei Mitarbeitern des Rettungsdienstes bestand der Verdacht auf Kohlenmonoxid-Vergiftungen.

Lebensgefahr bestand nach aktuellen Erkenntnissen nicht. Die Dortmunder Polizei ermittelt wegen des Verdachts auf fahrlässige Körperverletzung gegen die Frauen.

Polizei Dortmund

Feuerwehr Dortmund


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