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15.05.2020 07:30

Lauenburg Herzogtum Lauenburg

Schleswig-Holstein

Feuer in einer Chemiefabrik

Am heutigen Freitag, 15. Mai 2020, brach gegen 7.30 Uhr, aus bisher ungeklärter Ursache ein Feuer im Werkteil "Ost" der Worlée-Chemie GmbH in Lauenburg aus. Die automatischen Sicherheitseinrichtungen lösten daraufhin sofort Alarm aus. Feuerwehren und Rettungsdienste aus Lauenburg und Umgebung waren innerhalb kürzester Zeit mit bis zu 200 Einsatzkräften vor Ort. Sämtliche Mitarbeiter des Betriebes wurde bereits während der Anfahrt evakuiert. Die Bevölkerung wurde über die mobilen Warnsysteme "Katwarn" und "NINA" zum Schließen von Fenstern und Türen aufgefordert. Einsatzleiter war der Wehrführer der FF-Lauenburg, Lars Heuer. Er wurde dabei durch die Technische Einsatzleitung des Kreises (TEL) unterstützt. Die Werkfeuerwehr des Kernkraftwerks Krümmel unterstützt die intensiven Löscharbeiten mit einem speziellen Schaummittelfahrzeug. Der Löschzug Gefahrgut (LZG) ermittelte mit permanenten Messung die Schadstoffbelastung in der Umwelt. Die Drohnengruppe des Kreises Stormarn lieferte wichtige Aufklärungsdaten darüber, wo sich im ausgebrannten Gebäude noch Brandnester befanden.

Zur Brandursache kann zurzeit keine Angaben gemacht werden. Die Ermittlungen dazu sind noch nicht abgeschlossen. Ein Mitarbeiter erlitt einen Schock und wurde vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Die Lauenburger Werkleitung und der geschäftsführende Gesellschafter der Worlée-Gruppe, Reinhold von Eben-Worlée, äußerten sich tief betroffen. Ihr Mitgefühl gilt auch dem verletzten Mitarbeiter, der den Ausbruch des Feuers aus nächster Nähe miterlebt hat. Ihm geht es nach eigenen Aussagen bereits wieder gut.

Vorsichtshalber sind rund 20 Betriebe, die sich im Ausbreitungsgebiet der Rauchwolke befanden, evakuiert worden. Die Firma Worlée bedauert, dass der Brand und die Rauchwolke über den Werk die Bevölkerung in der Nachbarschaft in Sorge versetzt und die Betriebe im Gewerbegebiet bei ihrer Tätigkeit einschränken.

Der Brand ist unter Kontrolle. Eine Brandwache für die kommende Nacht wird vom Unternehmen selbst gestellt. Über die Schadenshöhe kann zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Angabe gemacht werden.

Die Werkleitung geht davon aus, dass die Produktion im Werkteil "Ost" längere Zeit ausfallen wird. Der Betrieb im Werk "West" hingegen wird in Kürze weitergeführt werden.

Kreisfeuerwehrverband Hzgt. Lauenburg


Technisches Hilfswerk (THW) im Einsatz in Lauenburg

Das Chemiewerk Worlée in Lauenburg an der Elbe brennt. Die Alarmierung des Technischen Hilfswerks (Ortsverband Mölln) erfolgte um 07.36 Uhr. Der THW-Fachberater und eine Führungsassistentin unterstützen die Technische Einsatzleitung des Kreises Herzogtum Lauenburg. Weitere Kräfte aus dem THW-Ortsverband Bad Oldesloe, der Fachgruppe Logistik, sind am Schadensort.

Ein 40 Meter hoher Produktionsturm brennt komplett. Insgesamt sollen hier unter anderem rund 170.000 Kilogramm Harze lagern. Mehr als 300 Einsatzkräfte sind aktuell im Einsatz. Eine Explosion soll den Brand ausgelöst haben. Wie es zu dieser Explosion kommen konnte, ist zur Zeit noch nicht bestätigt. Die entstandene Rauchsäule ist circa 300 Meter hoch und zieht Richtung Osten Die Feuerwehren löschen mit Spezialschaum. Sie werden mit dem Fachwissen der Chemiefacharbeiter und der Feuerwehr des Kernkraftwerkes Krümmel (Geesthacht) unterstützt. Die Anzahl Verletzter ist noch nicht bestätigt Ein Mannschaftstransportwagen einer Feuerwehr verunfallte auf dem Weg zum Einsatzort. Bei einem Zusammenstoß mit einem Privatfahrzeug soll eine Person getötet worden sein. Das Industriegebiet wurde weiträumig abgeriegelt. Die Bewohner im Umland bis ins mecklenburgische Boizenburg wurden aufgefordert Türen und Fenster geschlossen zu halten.

Die Fachgruppe Logistik unterstützt die Feuerwehren technisch. 3 THW-Helfer betanken die Aggregate und arbeiten den Feuerwehrkameraden zu. Die Löscharbeiten dauern an, somit auch der Einsatz der THW-Kräfte aus der Fachgruppe Logistik Material (LogMat)

Das Technische Hilfswerk (THW) ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit knapp 80.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzes der Europäischen Union sowie im Auftrag von UN-Organisationen.

THW Landesverband Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein

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