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14.08.2020 14:15

Bad Münder Nettelrede Hameln-Pyrmont

Niedersachsen

Tödlicher Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 442

Auf der Bundesstraße 442 bei Bad Münder-Nettelrede hat sich am heutigen Freitagnachmittag ein schwerer Verkehrsunfall ereignet. Beteiligt waren zwei Pkw, ein Lkw und ein Fahrrad mit Kinderanhänger. Ein Autofahrer verstarb an der Unfallstelle, eine Person wurde schwer verletzt und drei weitere Beteiligte erlitten leichte Verletzungen.

Nach jetzigem Kenntnisstand fuhr gegen 14.15 Uhr ein 21-jähriger Mann aus Minden mit einem Firmenwagen die Bundesstraße 442 von Lauenau in Richtung Bad Münder. Vor einer Kuppe überholte er mit dem Renault Kangoo einen in gleicher Richtung vorausfahrenden Pkw Citroen.

Als dem 21-Jährigen ein Lkw entgegenkam, zog er mit dem Renault nach rechts und touchierte dabei den hier fahrenden Citroen. Der Citroen-Fahrer kam dabei nach rechts von der Fahrbahn ab, touchierte auf den Seitengrünstreifen einen Leitpfosten und steuerte zurück auf die Fahrbahn. Durch die Lenkbewegungen außer Kontrolle geraten geriet der Citroen auf die Gegenfahrbahn und stieß frontal mit dem entgegenkommenden Lkw zusammen.

Der Lkw, der von einem 51-jährigen Mann aus dem Landkreis Schaumburg gefahren wurde, kam schräg zum Fahrbahnverlauf zum Stillstand.

Der Citroen wurde nach der Kollision von der Fahrbahn auf den angrenzenden Geh- und Radweg geschleudert und blieb hier auf dem Dach liegen.

Während der Citroen auf den Radweg schleuderte, wurde hier ein Fahrrad mit einem Kinderanhänger erfasst. Der 31-jährige Fahrradfahrer aus Rodenberg und sein 3-jähriger Sohn im Anhänger wurden dabei leicht verletzt.

Der 51-jährige Lkw-Fahrer wurde schwer verletzt und nach notärztlicher Erstversorgung mit dem Rettungshubschrauber "Christoph 4" in eine Klinik nach Hannover geflogen.

Ein weiterer Rettungshubschrauber mit einem Notarzt aus Wolfenbüttel landete an der Unfallstelle zwischen Nettelrede und Eimbeckhausen. Der Notarzt konnte beim 45-jährigen Citroen-Fahrer, der kompliziert im Fahrzeug eingeklemmt wurde, nur noch den Tod feststellen.

Die Ersthelfer waren traumatisiert, wurden in ein nahegelegenes Feuerwehrhaus gebracht und mussten dort vom Kriseninterventionsteam des DRK betreut werden. Aufgrund der hohen Anzahl von angenommenen Verletzten wurde vom Rettungsdienst MANV ausgelöst und ein leitender Notarzt übernahm die medizinische Führung sowie Koordination des Rettungsdienstes.

Die Feuerwehren der umliegenden Ortschaften leisteten technische Hilfe vor Ort und übernahmen die Bergung des Leichnams. Als Schutz vor dem einsetzenden Starkregen eines Gewitterschauers baute die Feuerwehr der Stadt Hameln ein Einsatzzelt an der Unfallstelle auf.

Die Polizei Bad Münder setzte bei der intensiven Spurensicherung das sogenannte "Phidias-Vermessungsverfahren" ein, durch das die Unfallstelle zusammen mit den Unfallspuren rechnerunterstützt exakt vermessen wird. Unterstützt wurde die Polizei Bad Münder bei den Todesermittlungen von der Tatortgruppe der Polizei Hameln.

Ein Experte für digitale Kontrollegeräte der Polizei Hannover sicherte die Fahr- und Unfalldaten des beteiligten Lkw.

Die Unfallstelle musste nach Bergung der Fahrzeuge, die nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Hannover beschlagnahmt wurden, gründlich durch ein Spezialfahrzeug gereinigt werden. Die Sperrung der Bundesstraße dauert daher noch an.

Der Führerschein des mutmaßlichen Unfallverursachers wurde vor Ort sichergestellt. Gegen den 21-Jährigen wurden Verfahren wegen Straßenverkehrsgefährdung, fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung eingeleitet.

Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden


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