Die Feuerwehr Erkrath wurde heute Mittag um 12:12 Uhr zu einer ausgelösten automatischen Brandmeldeanlage einer Firma für Malerbedarf an der Röntgenstraße in Erkrath-Hochdahl alarmiert. Bereits bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte der sich unmittelbarer Nähe befindlichen Feuer- und Rettungswache wurde in Vollbrand befindliche Lagerhalle mit einer massiven Rauchentwicklung vorgefunden. Zuvor hatten sich zwei kleinere Verpuffungen ereignet. Es wurde sofort Vollalarm für die Feuerwehr Erkrath ausgelöst.
Der Großbrand machte eine umfangreiche überörtliche Hilfe durch die Feuerwehren des Kreises Mettmann erforderlich. Gegen 15:00 Uhr konnte der Brand unter Kontrolle gebracht werden. Die ca. 900 Quadratmeter große Lagerhalle wurde vollständig zerstört. Aufgrund der massiven Rauchentwicklung wurde umgehend die Auslösung der WarnApp NINA zur Warnung der Bevölkerung vor einer Geruchsbelästigung durch einen Brand ausgelöst und zusätzlich wurden Einsatzkräfte nach dem Kreiskonzept Warnen und Messen von allen kreisangehörigen Feuerwehren alarmiert um die Bevölkerung mit Lautsprecherfahrzeugen zu warnen. Umliegende Anwohnerinnen und Anwohner sollen Türen und Fenster unbedingt geschlossen halten. Der benachbarte Discounter und der dazugehörige Parkplatz mussten geräumt werden.
Vier umliegende Wohngebäude im Bereich der Hüttenstraße, die in Rauchrichtung lagen wurden vorsorglich evakuiert. Dabei wurde eine bettlägerige Person ins EVK Mettmann transportiert. Zur Brandbekämpfung mussten die Gebäudeseitenwände eingerissen und rund 9.000 Liter Wasser pro Minute auf die Einsatzstelle gebracht. Seit ca. 17:00 Uhr werden die nur schwer zu erreichenden Flammen und Glutnester unterhalb der eingestürzten Bereiche durch einen massiven Schaumeinsatz erstickt und seit heute Mittag im Einsatz befindliche Einsatzkräfte abgelöst.
Durch die Messkomponente wurden zahlreiche Messungen bis hin auf Ratinger Stadtgebiet durchgeführt, da sich die Ausbreitung der Rauchwolke bis dorthin zog. Zusätzlich wurden durch den Einsatzleiter zwei Messfahrzeuge des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) aus Essen angefordert.
Wie es zu dem Brand kam, ist derzeit noch unklar. Bei dem Brand wurden keine Personen verletzt. Eine Feuerwehrangehörige knickte bei den Löscharbeiten mit dem Fuß um und musste den Einsatz abbrechen. Insgesamt befinden sich rund 180 Feuerwehrleute aus dem gesamten Kreis Mettmann im Einsatz. In Spitzenzeiten wurden ca. 9.000 Liter Wasser pro Minute auf die Einsatzstelle gebracht. Die Löscharbeiten werden voraussichtlich noch mehrere Stunden andauern.
Update
Nach dem Lagerhallenbrand an der Röntgenstraße am 21.12.2020 leistete die Feuerwehr Erkrath die ganze Nacht Nachlöscharbeiten. Unter der eingestürzten Deckenkonstruktion der Halle befinden sich noch viele Glutnester, die nicht direkt erreicht werden können. Daher wird auch heute noch Schaum auf die Einsatzstelle gegeben, um den Brandherd vom Luftsauerstoff zu trennen. Aus diesem Grund kommt es im Stadtteil Alt-Hochdahl weiterhin zu Geruchsbelästigungen.
Etwaiger Rußniederschlag wurde durch den gestrigen und heutigen Niederschlag gebunden, sodass kaum Rußstäube entstanden sind. Die Rückstände können nach Auskunft des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) mit Seifenlaugenwasser unter Verwendung von Haushalts- oder Einweghandschuhen abgewaschen werden. Es wird empfohlen, bei der Reinigung eine Schutzmaske (FFP2 oder ähnliches) zu tragen. Die Haushalte im unmittelbaren Bereich der gestrigen Rauchausbreitung haben heute durch die Feuerwehr eine diesbezügliche schriftliche Information erhalten, die von Mitarbeitern des Fachbereichs 32 (Sicherheit und Ordnung) verteilt wurden.
Die Einsatzstelle wird unter Einbeziehung von Teileinheiten aller drei ehrenamtlichen Löschzüge abgearbeitet. Wie auch schon beim gestrigen Einsatz werden die Einsatzkräfte mit zwei Baggern eines Abrissunternehmens unterstützt, die in unmittelbarer Nähe mit Abrissarbeiten beschäftigt waren und sofort ihre Unterstützung angeboten haben. Die Kriminalpolizei hat seit heute Morgen die Brandursachenermittlung aufgenommen. Der Einsatz wird sich noch über mehrere Stunden hinziehen.
Update
Der Feuerwehreinsatz nach dem Lagerhallenbrand auf der Röntgenstraße konnte mit Abschluss der Nachlöscharbeiten am 22.12.2020 nach ca. 26 Stunden gegen 14 Uhr beendet werden. Zum Abschluss mussten unter der eingestürzten Deckenkonstruktion der Halle noch viele Glutnester, die nicht direkt erreicht werden konnten mit Schaum abgedeckt werden, um den Brandherd vom Luftsauerstoff zu trennen. Um besser an die Glutnester zu gelangen mussten unter Zuhilfenahme von zwei Baggern eines Abrissunternehmens Trümmerteile der Lagerhalle beseitigt werden.
Am Einsatz waren alle drei ehrenamtliche Löschzüge der Feuerwehr Erkrath sowie die hauptamtliche Wache und der Rettungsdienst beteiligt. Überörtliche Unterstützung leisteten folgende Feuerwehren: Feuerwehr Haan, Feuerwehr Heiligenhaus, Feuerwehr Hilden, Feuerwehr Langenfeld, Feuerwehr Monheim am Rhein, Feuerwehr Ratingen, Feuerwehr Velbert sowie die Feuerwehr Wülfrath. Die genannten Feuerwehren stellten Fahrzeuge und Einsatzkräfte für die Warnung der Bevölkerung, für den Messeinsatz, zur Führungsunterstützung sowie für die Brandbekämpfung und Wasserversorgung zur Verfügung. Der leitende Notarzt des Kreises Mettmann sowie der Organisatorische Leiter Rettungsdienst der Feuerwehr Ratingen waren ebenfalls vor Ort. Weitere Unterstützung erfolgte durch die Berufsfeuerwehr Düsseldorf (Material für die Messtechnik), dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) aus Essen (Schadstoff-Messungen) sowie einer Einsatzeinheit des DRK für die Versorgung der Einsatzkräfte. Ebenfalls vor Ort waren der Kreisbrandmeister sowie der stellv. Kreisbrandmeister des Kreises Mettmann.
Für die Wasserversorgung wurden rund 4.000 Meter Schlauchmaterial verlegt. Insgesamt kamen 52 Atemschutzgeräte sowie 41 Atemschutzfilter zum Einsatz. Während der Löschmaßnahmen wurden zeitweise bis zu 9.000 Liter Wasser pro Minute auf die Einsatzstelle gebracht. Anschließend wurde die Einsatzstelle eingeschäumt, wofür rund 3.500 Liter Schaummittel verwendet wurden.
Besonders positiv zu erwähnen ist die gute Zusammenarbeit mit der Firma Lidl, die nach der problemlosen und schnellen Räumung des Discounters sowie des dazugehörigen Parkplatzes sofort ihre Räumlichkeiten für die Einsatzkräfte und betroffenen Anwohnern zur Verfügung stellte. Auch ein Abrissunternehmen, das mit dem Abbruch eines benachbarten Gebäudes betraut war, stellte unbürokratisch ihre vor Ort befindlichen Bagger zur Unterstützung der Löschmaßnahmen zur Verfügung.
Die Kreispolizeibehörde Mettmann beziffert den entstandenen Schaden auf ca. 4,5 Millionen Euro. Das Kriminalkommissariat 11 hat die Brandursachenermittlung aufgenommen.
Feuerwehr Erkrath