Mit dem Alarmstichwort „Gebäudebrand" wurden in der Nacht von Donnerstag auf Freitag beide Ortsfeuerwehren der Stadt Nordhorn alarmiert und in die Ursulastraße beordert. Die Besatzung des ersten Löschgruppenfahrzeugs, dass nur wenige Minuten später eintraf, sah sich einer ca. 50 x 30 Meter großen in Vollbrand stehenden Lagerhalle auf dem Gelände einer betonverarbeitenden Firma gegenüber. Umgehend wurde die Alarmstufe erhöht, sodass nun sämtlich verfügbare Kräfte der Ortsfeuerwehren Wache Süd und Nord nachalarmiert wurden. Mit massivem Wassereinsatz wurde nun begonnen die Lagerhalle zu löschen. Erschwert wurden die Löscharbeiten dadurch, dass dort unter anderem Kraftfahrzeuge abgestellt waren. Deshalb wurden mobile Wasserwerfer, der Wasserwerfer des Tanklöschfahrzeuges 24/50 und diverse Strahlrohre eingesetzt. Im Laufe des Einsatzes wurde die Feuerwehr Brandlecht zur Herstellung der Wasserversorgung alarmiert. Diese installierte am Nordhorn-Almelo-Kanal eine Tragkraftspritze und beförderte Löschwasser in Richtung Einsatzstelle. Unterstützend rückte dazu die Feuerwehr Neuenhaus mit dem Abrollbehälter-Tank des Landkreises Grafschaft Bentheim aus. Um den Brand effektiv aus der Luft bekämpfen zu können, wurde neben der Hubrettungsbühne der Feuerwehr Nordhorn auch die Hubrettungsbühne der Feuerwehr Bad Bentheim in Stellung gebracht. Mit den jeweils fest installierten Wasserwerfern der Hubrettungsgeräte konnten so mehrere Tausend Liter Wasser pro Minute zur Brandbekämpfung eingesetzt werden. Mit Unterstützung der Drohne der Bad Bentheimer Feuerwehr konnten Brandnester aufgespürt und anschließend gezielt abgelöscht werden. Ein Betreten der Halle war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich. Unterstützung erhielten die Einsatzkräfte durch einen Mitarbeiter des benachbarten Schrott- und Metallgroßhandels, der mit seinem Greifbagger Teile des Hallendaches einriss. So konnten unzugängliche Bereiche der Halle ebenfalls abgelöscht werden.
Nach und nach zeigte der massive Löschangriff Wirkung. Ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude und in der Nähe abgestellte Fahrzeuge wurde verhindert.
Die Nordhorner Bevölkerung wurde mittels Rundfunkdurchsagen und den Warnapps NINA und KatWarn vor dem niedergehenden Brandrauch gewarnt und aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Aufgrund des Alters der Lagerhalle und der verwendeten Materialen bestand die Gefahr der Ausbreitung von Asbest. Nach Begutachtung des Brandortes durch einen qualifizierten Sachverständigen sowie nach Rücksprache des Kreisgesundheitsamtes mit dem Niedersächsischen Landesgesundheitsamt wurde um 13:45 Uhr die Warnung aufgehoben. Nach der fachlichen Einschätzung des Sachverständigen fand zwar eine Freisetzung von Schadstoffen statt. Die vorherrschenden Wetterbedingungen, durch Wind und Regen, führten zu einem sog. Verdünnungseffekt, sodass eine Gefahr durch Schadstoffe nur für den unmittelbaren Brandort besteht. Die belasteten Gebäudeteile werden durch eine zertifizierte Firma fachgerecht geborgen und entsorgt.
Die Verpflegung der ca. 120 Feuerwehrkamerad*innen übernahm dankenswerterweise das THW Nordhorn.
In den ersten Stunden des Einsatzes stand ein Rettungswagen des DRK Kreisverbandes Grafschaft Bentheim zur Absicherung der Einsatzkräfte vor Ort bereit.
Der Einsatz, bei dem glücklicherweise keine Personenschäden zu verzeichnen waren, wurde nach insgesamt ca. zwölf Stunden beendet.
Feuerwehr Nordhorn