Die Feuer- und Rettungsleitstelle des Rheinisch-Bergischen Kreises wurde am Donnerstagnachmittag gegen 16:15 Uhr per Notruf 112 um Hilfe gebeten. Der Anrufer gab an, dass ein Pferd drohe von einem Dach abzustürzen.
Die Leitstelle entsandte aufgrund der ungewöhnlichen Meldung die Besatzung der Feuerwache 2 in den Stadtteil Moitzfeld von Bergisch Gladbach.
Bei Eintreffen der Einsatzkräfte stellte sich folgende Lage dar:
Auf einer Stallung, welche einseitig an einem Hang angebaut war, hatte sich ein Jungpferd von der am Hang gelegenen Weide auf das Dach der Stallung begeben. Die Betreiber der Stallanlage versuchten das Pferd zu sichern, welches deutlich unruhig und ängstlich war. Während der Erkundung der Einsatzstelle durch den Abmarschführer (C-Dienst 2) der Feuerwehr brach das Pferd durch das Eternitdach ein - blieb allerdings mit dem Körper auf den Dachsparren liegen. Ein Hinterlauf des Pferdes war zwischen Eternitplatten und Dachsparren eingeklemmt.
Der Einsatzleiter erfasste die Lage schnell und alarmierte weitere Kräfte der Feuerwehr Bergisch Gladbach an die Einsatzstelle nach, damit das Pferd schnellstmöglich aus seiner misslichen Lage befreit werden konnte. Zur Unterstützung vor Ort wurde der Abrollbehälter Rüst der Feuerwache 1, die Einheiten 8 und 9 (Herkenrath und Bensberg) sowie der Einsatzführungsdienst (B-Dienst) an die Einsatzstelle alarmiert. Zusätzlich wurde ein Tierarzt an die Einsatzstelle gerufen. Mit den Kräften der Feuerwehr wurden Heuballen in der Stallung aufgestapelt, damit Einsatzkräfte zum Pferd gelangen konnten und das Pferd vor weiterem Absturz gesichert war. Weiterhin konnte das Dach mit Dielen belegt werden, damit das Pferd auch vom Dach aus durch Einsatzkräfte der Feuerwehr gesichert werden konnte.
Nachdem ausreichend Heuballen unter dem Pferd in der Stallung aufgetürmt waren, könnte mit dem Durchtrennen der Balkenkonstruktion des Daches begonnen werden. Der zwischenzeitlich eingetroffene Tierarzt nahm eine erste veterinärmedizinische Erstbehandlung des Pferdes vor. Nachdem die Balken mittels Säbelsägen durchtrennt waren, konnte das Pferd über die Heuballen sicher zu Boden gebracht werden.
Die weitere Behandlung des jungen Pferdes übernahm der Tierarzt. Über die genauen Verletzungen und deren Schwere kann die Feuerwehr Bergisch Gladbach keine Auskunft geben.
Die Feuerwehr Bergisch Gladbach war mit 17 Einsatzkräften und 7 Fahrzeugen im Einsatz. Die Einsatzstelle konnte gegen 18:00 Uhr an die Eigentümer übergeben werden.
Um 18:30 Uhr wurden die Einsatzkräfte der Feuerwache 1 ebenfalls zu einem Tierrettungseinsatz gerufen. Ein Anrufer meldete, dass sich eine Ziege in einem Zaun einer Weide im Stadtteil Gronau von Bergisch Gladbach verfangen habe und es drohe sich zu strangulieren. Auch hier waren die Einsatzkräfte der Feuerwehr zur Stelle und befreiten das Tier schnell aus seiner misslichen Lage.
Update:
Im Nachgang zur heutigen Pressemitteilung von 8:57 Uhr können wir positives zum Zustand des Pferdes berichten.
Nachdem die Einsatzstelle von der Feuerwehr Bergisch Gladbach im Stadtteil Moitzfeld verlassen werden konnte, folgte eine eingehende Untersuchung und Behandlung des zweijährigen Wallach durch Tierarzt Dr. med. vet. Herbert Dreesen aus Overath.
Glücklicherweise konnte durch den Einsatz der Feuerwehr und in enger Zusammenarbeit mit dem Tierarzt das Leben des Tieres gerettet werden.
Nach rund einer Stunde stand das Tier selbständig auf seinen vier Läufen. Neben einigen Blessuren ist der Stand des Pferdes noch etwas wackelig - aber es erscheint, dass das Pferd wieder vollständig genesen wird.
Feuerwehr Bergisch Gladbach