13.11.2021 03:05

Haßfurt Am Ziegelbrunn Haßberge

Bayern

Brand zweier PKW direkt neben einem Mehrfamilienhaus

Der Brand zweier PKW direkt neben einem Mehrfamilienhaus forderte in der Nacht zum Samstag die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Haßfurt. Glücklicherweise gab es keine Verletzten und auch das Feuer war schnell unter Kontrolle. Da es sich bei einem der ausgebrannten PKW allerdings um ein Elektrofahrzeug handelte, gestaltete sich die Bergung schwierig. Einmal mehr stellten hier diverse Komponenten des Haßfurter Wechselladerkonzepts ihren Nutzen unter Beweis.

Mitten in der Nacht, um 03:05 Uhr, wurden die Einsatzkräfte in die Straße Am Ziegelbrunn alarmiert. Unter dem Stichwort Brand 2 meldete die Integrierte Leitstelle den Brand zweier PKW. Bei Eintreffen der ersten Kräfte standen die beiden an einem Mehrfamilienhaus geparkten Fahrzeuge bereits in Vollbrand. Ein Atemschutztrupp schlug die Flammen zunächst mittels Schnellangriffsschlauch nieder. Ein zweiter Trupp ging wenig später mit einem Schaumrohr ebenfalls zur Brandbekämpfung vor. Aufgrund der enormen Hitzeentwicklung waren bereits mehrere Rollläden an der Hausfassade geschmolzen und eine Fensterscheibe im Erdgeschoss geplatzt. Die Polizei hatte das Gebäude schon vor Eintreffen der Feuerwehr evakuiert, wodurch keine Personen zu Schaden kamen. Da durch das geplatzte Fenster dichter Raum in das Gebäude eingedrungen ist, wurde es von der Feuerwehr belüftet. Schließlich mussten auslaufende Betriebsstoffe aus den Fahrzeugen aufgenommen werden.

Nachdem das Feuer komplett gelöscht war, wäre der Einsatz der Feuerwehr eigentlich zu Ende gewesen. Da es sich bei einem der ausgebrannten PKW aber um ein Elektrofahrzeug handelte, gestaltete sich die Bergung schwierig. Es konnte nicht ausgeschlossen werden, dass die Batterien beschädigt wurden und sich nach gewisser Zeit wohlmöglich erneut von selbst entzünden könnten. Eine Möglichkeit, einen so genannten Thermal Runaway unter Kontrolle zu bringen, ist die Unterbringung des Fahrzeugwracks in einem wasserdichten Behältnis und die Flutung mit Wasser. Die Polizei kontaktierte daher mehrere Bergungsunternehmen der Region. Da aber nirgends ein geeignetes Behältnis gefunden werden konnte, wurde die Feuerwehr Haßfurt um Amtshilfe ersucht. Der flüssigkeitsdichte Abrollbehälter (AB) Mulde, der unter anderem auch als Pufferspeicher für Löschwasser genutzt werden kann, ist groß genug für die Aufnahme eines PKWs.

In Absprache mit der Polizei wurden die ausgebrannten Fahrzeuge von einem Bergungsunternehmen aufgenommen. Im Konvoi aus Abschlepp- und Feuerwehrfahrzeugen ging es anschließend auf den Betriebshof des Unternehmens in Knetzgau. Eines der Haßfurter Wechselladerfahrzeuge sattelte dort die Mulde ab, in die das Elektrofahrzeug mittels Krans hineingehoben wurde. Das zweite Wechselladerfahrzeug brachte im AB Wasser 8.000 Liter zur Flutung der Mulde mit. Aufgrund des Fassungsvermögens der Mulde von etwa 15 Kubikmetern reichte diese Menge jedoch zur kompletten Flutung noch nicht aus. Nach Rücksprache mit der Feuerwehr Knetzgau durften wir an einem Hydranten an deren Gerätehaus den AB Wasser nochmals auffüllen und die Mulde so komplett füllen. Das Fahrzeug verbleibt nun mehrere Tage in seinem Wasserbad. Anschließend müssen das Fahrzeug sowie das kontaminierte Löschwasser fachgerecht entsorgt werden.

Während die Feuerwehr Haßfurt den Abtransport der Fahrzeuge unterstützte, wurde an der Einsatzstelle das THW OV Haßfurt tätig. Mit einer provisorischen Holzvertäfelung wurde das gesprungene Fenster verschlossen. Gegen 10:00 Uhr konnten schließlich die letzten Kräfte nach fast sieben Stunden zum Gerätehaus zurückkehren. Die Feuerwehr Haßfurt war insgesamt mit sechs Fahrzeugen und 22 Einsatzkräften vor Ort. Außerdem im Einsatz waren mehrere Fahrzeuge des BRK-Rettungsdienst Haßberge, der Polizei Unterfranken und des THW. Aufgrund des Schaumeinsatzes machten sich auch Vertreter der Kläranlage ein Bild der Lage.

Feuerwehr Haßfurt


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