Kurzbeschreibung: 17.57 Uhr, Feuer 5 "Bauernhof brennt" für die Einheiten Fellinghausen, Osthelden, Kreuztal, Buschhütten und ELW Ferndorf sowie Feuerwehrarzt, ELW 2 und Abrollcontainer Atemschutz; wenige Minuten später Nachalarmierung durch den LdF für die LG Eichen; im Verlaufe des Einsatzes Alarmierung für die LG Krombach und LG Littfeld für den städtischen Grundschutz, Anwesenheit im Gerätehaus Kreuztal; die Einsatzleitung ordert zudem das THW Siegen zur Ausleuchtung der Einsatzstelle sowie das THW Olpe mit Radbagger.
Ausführlich: Es war kurz vor 18 Uhr am Sonntagabend, als in rasanter Geschwindigkeit die Scheune des Numbacher Hofes in der Junkernhees komplett in Flammen stand. Der Bauer war nach Informationen vor Ort gerade dabei, die Kühe angesichts des guten Wetters aus dem direkt an die Scheune angrenzenden Stall ins Freie zu lassen, als ein kleiner Junge, der mit seinem Vater ebenfalls zugegen war, die Flammen im Nachbartrakt des Bauernhofes entdeckte. Der 56-jährige Landwirt zog sich Verbrennungen zu, als er in den ersten Momenten versuchte zu retten, was noch zu retten war – er musste ins Krankenhaus. Indes konnten alle Kühe den Stall rechtzeitig verlassen; ein Pferd in einem nahestehenden Nachbargebäude konnte die Familie während der Löscharbeiten der Feuerwehr ebenfalls in Sicherheit bringen.
Wasserversorgung als besondere Herausforderung
Der Feuerwehr gelang es unter der Einsatzleitung von Kreuztals Feuerwehrchef Jan Kleine, den Brand auf den mit Rundballen gefüllten Scheunenbereich nebst Werkstatt zu beschränken. Als besondere Herausforderung stellte sich die Wasserversorgung dar: Die Feuerwehr zapfte eine Zisterne auf einer nahegelegenen Wiese an, legte zusätzlich eine lange Wegestrecke aus dem Tal in die Numbach und setzte Tanklöschfahrzeuge für den Pendelverkehr ein. Vor einbrechender Dunkelheit orderte die Einsatzleitung das THW zum Ausleuchten der Einsatzstelle an, außerdem den Bagger eines heimischen Unternehmens, um die Unmengen an brennendem Heu aus der Scheune zu holen und abzulöschen. Jan Kleine prognostizierte eine Einsatzdauer bis weit in die Nacht zu Montag. Beim Numbacher Hof handelt es sich um einen Familienbetrieb mit mehreren Dutzend Tieren.
Nachbetrachtung: Wer am Sonntagabend im Heestal nichts von der weißen Rauchsäule mitbekommen hatte, die sich ab 18 Uhr durch die Täler ausbreitete, der wurde womöglich durch einen nur noch tröpfelnden Wasserhahn auf den Großbrand beim Numbacher Hof in Junkernhees aufmerksam: In Osthelden und Fellinghausen wunderten sich die Bürger über den fehlenden Leitungsdruck im Trinkwassersystem.
13 Stunden permanent vor Ort
Kein Wunder: 13 Stunden, also bis 7 Uhr am Montagmorgen, waren die Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks damit beschäftigt, die Brandruine weitestgehend einzureißen und das darin befindliche Heu – von über 100 Rundballen war die Rede – auseinanderzuziehen und abzulöschen. Ein Bagger des THW war in der Nacht aus Olpe angereist, um an der Giebelseite des Scheunen- und Stallkomplexes abzubrechen, was eh nur noch als zerstörtes Gerippe dastand. Die hölzerne und mit Blech verkleidete Scheune war vom Feuer komplett vernichtet worden. 100 Feuerwehrleute waren zu Spitzenzeiten damit beschäftigt, eine Ausdehnung des Brandes auf weitere Teile des Bauernhofes zu verhindern. Das gelang: Der unmittelbar angrenzende Kuhstall wies zwar im Dachbereich Brandschäden auf, konnte aber im Wesentlichen gerettet werden. Der Landwirt, der sich Brandverletzungen zugezogen hattehatte das Krankenhaus bereits am gleichen Abend verlassen, um die Einsatzkräfte vor Ort zu unterstützen.
700 Meter lange Doppel-B-Leitung
„Eine der wesentlichen Herausforderungen war es, eine stabile Wasserversorgung herzustellen“, resümiert Jan Kleine den ersten großen Brandeinsatz, den er als Kreuztaler Feuerwehrchef zu verantworten hatte. Der Wasserdruck am Hydrant direkt am Gehöft war nicht in der Lage, den massiven Bedarf an Löschwasser zu decken. Von der Heesstraße verlegte die Löschgruppe Eichen eine 700 Meter lange Wasserförderstrecke zur Brandstelle. Dort zapfte die Feuerwehr außerdem einen Tiefbrunnen auf einer Weide an. Zusätzlich pendelten mehrere Tanklöschfahrzeuge zwischen Tal und Hof hin und her. Michael Kass, Betriebsleiter des Kreuztaler Wasserwerks, bestätigte, dass es im Zuge der „massiven Wasserentnahme“ zu Engpässen gekommen sei. Außerdem seien in der Folge dessen Wassertrübungen aufgetreten; die Mitarbeiter des Wasserwerkes hätten sich im Laufe des Montags um Störungsmeldungen gekümmert. Kass: „Das kommt schlicht und einfach bei solchen Ereignissen vor.“
Zwei Radbagger im Einsatz
Ein Buschhüttener Unternehmer war bereits vor Einbruch der Dunkelheit mit Spezialgerät angerückt, um das gelagerte Heu zum Ablöschen von Glutnestern aus der Scheune zu holen.
Lob hatte Einsatzleiter Jan Kleine für das Technische Hilfswerk parat: „Die ganze Zusammenarbeit mit dem THW war erste Sahne.“ Deren Kräfte aus Siegen waren im Laufe des Abends nach Junkernhees ausgerückt, um für die Feuerwehr die Einsatzstelle auszuleuchten. Auch staunte der Feuerwehrchef, wie schnell massive zivile Hilfe in Gestalt mehrerer Fahrzeuge wie Traktoren vorhanden war: „Beeindruckend, wie schnell sich die Bauern untereinander helfen.“
Zweimal Nachlöscharbeiten
Um 11 Uhr Montagvormittag kümmerte sich die Löschgruppe Fellinghausen erneut um letzte Glutnester, bevor die Einsatzkräfte aus Osthelden bei Aufräumarbeiten am Montagnachmittag nochmals nachlöschen mussten. Zur Brandursache liegen derzeit noch keine Erkenntnisse vor. Erste Mutmaßungen über die Schadenshöhe liegen bei rund einer Viertelmillion Euro.
Feuerwehr Kreuztal
Die THW-Ortsverbände Olpe und Siegen wurden am 10. April auf ein landwirtschaftliches Anwesen nach Kreuztal-Junkernhees gerufen. Dort stand eine Scheune in Vollbrand und die THW-Kräfte unterstützten die Feuerwehr durch das Ausleuchten der Einsatzstelle und Räumarbeiten mit dem Radbagger bei der Brandbekämpfung.
Am Abend des 10. April wurde der Fachberater des THW Siegen durch die Einsatzleitung der Feuerwehr Kreuztal unter dem Einsatzstichwort "Brand Bauernhof" alarmiert. Innerhalb eines landwirtschaftlichen Betriebs brannte eine mit Heuballen gefüllte Scheune. Die erste Aufgabe für das THW war es, die Einsatzstelle weiträumig auszuleuchten. Da das Ablöschen der brennenden Heuballen schweirig war und der vor Ort vorhandene Bagger nicht ausreichte, wurde die Fachgruppe Räumen aus Olpe hinzugezogen.
Mit Radbagger und Muskelkraft wurde das Heu auseinandergezogen und die Glutnester konnten abgelöscht werden. Hierzu musste die Scheune nahezu komplett niedergelegt werden. Die bis zu 24 THW-Kräfte waren bis zum nächsten Morgen im Einsatz.
THW