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11.05.2022 12:20

Marbach am Neckar Ludwigsburg

Baden-Württemberg

Brand in einem Schaltschrank sorgt für Stromausfall sowie stundenlangen Großeinsatz

Am Mittwochmittag wurde die Feuerwehr Marbach zu einem „Brand 1 ( Kleinbrand) Elektroanlage“ in die Herrmann-Hesse-Straße nach Marbach alarmiert. Beim Eintreffen der Feuerwehr war eine leichte Rauchentwicklung aus einem Revisionsschacht im Bereich der Wildermuthstraße wahrnehmbar. Nach Rücksprache mit der Netze BW wurde abgewartet, bis deren Techniker die Elektroanlage stromlos geschaltet und anschließend geerdet hatte.

Nach Eintreffen der Netze BW konnte nur ein teilweißer Zugang zum Objekt geschaffen werden, deshalb mussten von der Feuerwehr mehrere Türen gewaltsam geöffnet werden. Während dieser Arbeiten nahm die Rauchentwicklung erheblich zu, deshalb wurde durch den Einsatzleiter das Einsatzstichwort auf „Brand 3 – Alarm Löschzug + Abteilung Rielingshausen) erhöht. Nach Erkundung mehrerer Trupps stellte sich heraus, dass eine Elektroschaltanlage und ein danebenliegendes Kellerabteilung in Vollbrand standen.

Durch diese Lageveränderung wurde nochmals das Alarmstichwort auf „Brand 4 (Großbrand) erhöht und umfangreiche Kräfte nachgefordert ( 2 Löschgruppenfahrzeuge Affalterbach, 1 Löschgruppenfahrzeug Erdmannhausen, Kreisbrandmeister, AB-Sonderlöschmittel Remseck, Führungsgruppe Oberstenfeld, AB-Atemschutz Ludwigsburg sowie umfangreiche Kräfte des Bevölkerungsschutzes).

Nachdem durch die Leitstelle der Netze BW die Abschaltung und Erdung der Schaltanlage bestätigt wurde, konnte ein umfangreicher Löschangriff mit 4 Löschrohren im Innenangriff vorgenommen werden.

Aufgrund der weitläufigen Einsatzstelle wurden insgesamt 5 Einsatzabschnitte gebildet:

  • Einsatzabschnitt 1 (Brandbekämpfung Wildermuthstraße)
  • Einsatzabschnitt 2 (Brandbekämpfung Herrmann-Hesse-Straße)
  • Einsatzabschnitt 3 (Atemschutz)
  • Einsatzabschnitt 4 (Einsatzstellenhygiene)
  • Einsatzabschnitt 5 (Kontrolle und Belüftung)

Durch den Stromausfall kam es zu mehreren Paralleleinsätzen im Stadtgebiet, die durch die Feuerwehren Affalterbach und Erdmannhausen abgearbeitet wurden.

Da durch das Feuer der Austritt eines Isoliergases (SF6) in der Schaltanlage nicht ausgeschlossen werden konnte, wurden nochmals weitere Kräfte nachgefordert (Messgruppe Ludwigsburg, Fachberater Chemie, Werkfeuerwehr Netze BW Stuttgart). Dieser Gefahrstoffaustritt bestätigte sich glücklicherweise im weiterem Einsatzverlauf nicht.

Nach ca. 3 Stunden konnte „Feuer unter Kontrolle“ und kurze Zeit später „Feuer aus“ gemeldet werden. Da sich die Einsatzstelle im 2. Untergeschoss eines Mehrfamilienhauses befand, gestalteten sich die Entrauchung der Einsatzstelle sehr aufwendig, zum Teil mussten die Brandgase mit einem speziellen Be- und Entlüftungsgerät abgesaugt werden.

Fahrzeuge am Einsatzort: KdoW ELW VRW RW-2 LF 20/16 DLK 23/12 LF 16-TS - 1 GW Dekon - P MTW - 1 MTW - 2 LF 16-TS - 2 HLF 10
alarmierte Einheiten:

Feuerwehr Marbach

Feuerwehr Marbach - Rielingshausen

Feuerwehr Affalterbach

Feuerwehr Erdmannhausen

Feuerwehr Ludwigsburg

Kreisbrandmeister

Feuerwehr Oberstenfeld

Feuerwehr Remseck

Rettungsdienst

Polizei

Feuerwehr Marbach am Neckar


Am Mittwoch kam es zu einem Großeinsatz der Feuerwehr und der Polizei, nachdem gegen 12:20 Uhr eine Rauchentwicklung in der Hermann-Hesse-Straße in Marbach am Neckar gemeldet worden war. Dort befinden sich im zweiten Untergeschoss eines Mehrfamilienhauses mit Büroräumen hinter verschlossenen Türen mehrere Schaltschränke der EnBW, die der Stromversorgung der umliegenden Bereiche dienen.

In einem dieser Schaltschränke kam es mutmaßlich zu einem technischen Defekt, infolge dessen sich ein Brand entwickelte, der sich über den Holzboden, Kabelleitungen sowie Lüftungsschlitze in der Wand auf einen angrenzenden Lagerraum ausbreitete. Der Lagerraum mit noch unbekanntem Inhalt brannte vollständig aus, die darüber befindlichen Wohnungen und Büroräume waren hingegen nicht betroffen und blieben bewohnbar. Anwohner oder Passanten kamen nicht zu Schaden. Der Rauch zog in eine angrenzende Tiefgarage sowie in einzelne Geschäfte in der Hermann-Hesse-Straße und Güntterstraße. Ob dadurch Sachschäden entstanden, ist derzeit noch nicht bekannt. Ebenfalls unklar ist die Höhe des Sachschadens an dem Gebäude selbst.

Der Brand in dem Schaltschrank der EnBW verursachte jedoch einen großflächigen Stromausfall im Stadtgebiet Marbach. Um die Stromversorgung wenigstens teilweise wieder herstellen zu können, musste von der EnBW eine Ersatzstarkstromleitung oberirdisch im Bereich der Erdmannhäuser Straße verlegt werden. Neben den bereits für die Löscharbeiten erfolgten, weiträumigen Absperrungen um den Einsatzort herum musste dazu auch die Erdmannhäuser Straße (K 1603) für den Verkehr gesperrt werden. Aktuell (11.05.2022, 19:00 Uhr) ist noch unklar, wie lange die Sperrung aufrecht erhalten werden muss, und wie schnell die Stromversorgung wieder hergestellt werden kann.

Der für die EnBW entstandene Sachschaden beläuft sich nach ersten Angaben auf ca. 200.000 Euro. Zur Bewältigung des Einsatzes waren die Freiwilligen Feuerwehren Marbach am Neckar, Affalterbach, Erdmannhausen, Oberstenfeld sowie die Feuerwehr Ludwigsburg mit insgesamt 14 Fahrzeugen und 110 Wehrkräften im Einsatz. Weiterhin wurde die Betriebsfeuerwehr der EnBW hinzugezogen. Die Polizei war mit zehn Beamten vor Ort, der Rettungsdienst mit acht Rettungskräften. Absperrmaßnahmen wurden vom Bauhof sowie der Straßenmeisterei übernommen.

Polizeipräsidium Ludwigsburg

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Weitere Berichte zu diesem Einsatz:

Marbach teilweise ohne Strom: Feuerwehr und Polizei wegen Brand im Schaltschrank im Dauereinsatz

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Brand in Marbach führt zu Stromausfall

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