Am Donnerstag, 28.07.22, kurz nach dem Mittag kam zunächst die Meldung „Brand landwirtschaftliches Anwesen, Stufe 1“ am äußersten Zipfel Stemmers auf die Meldeempfänger der Feuerwehr Minden. Es brannten mehrere Strohlager sowie eine Stallung (ca.15 x 40 m) mit Gefahr des Übergriffs auf andere Gebäudeteile.
eingeleitete Massnahmen / Einsatzverlauf:
Viele Tiere waren bereits vor Eintreffen der Feuerwehr in Sicherheit gebracht worden. Die Lage zeigte sich aber extrem unübersichtlich.
Schnell war klar, dass hier mehr Kräfte benötigt werden, sodass in schneller Abfolge Nachforderungen für die DLK Mitte, weitere Einheiten für die Brandbekämpfung, Alarmierung aller TLF im Stadtgebiet sowie Einheiten zur Wasserförderung durchgegeben wurden.
Das Strohfeuer breitete sich schon auf die angrenzende Vegetation und Stoppelfelder (200 qm Fläche) aus. Eine Ausbreitung auf einen Diesel- sowie einen Propangastank drohte.
Mit vereinten Kräften und tatkräftiger Unterstützung der bereitgestellten Wasserfässer mit Zugmaschinen (3x je 27 tLiter) durch benachbarte Landwirte konnten alle Tiere gerettet und eine Ausbreitung verhindert werden.
Die Riegelstellungen zu angrenzenden Stall- und Wohngebäuden hielten da, wo sie halten sollte.
Im Einsatz waren zwischenzeitlich 13 C-Rohre. Wasser kam aus einem Hydranten, aus offenem Gewässer, in offener Schaltung mit Wasserfässern und im Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen.
Um 15:29 Uhr gab die Einsatzleitung der Feuerwehr die Meldung „Feuer unter Kontrolle“ weiter.
Hier war der Einsatz natürlich noch lange nicht zu ende. Für die Auslösung der zuerst eingetroffenen Kräfte am Nachmittag wurde auf Einheiten aus der Nachbarkommune Petershagen zurückgegriffen, da absehbar war, dass sich die Nachlöscharbeiten bis tief in die Nacht ziehen werden. So konnten die Einsatzzeiten und Belastung auf alle Einheiten verteilt und der Grundschutz der Stadt Minden ohne Einschränkungen aufrecht erhalten werden.
Der Grundschutz wurde mit einem 2. B-Dienst und Kräften aus Stadtmitte eingerichtet. Hier wurde zwischenzeitlich ein entstehender Vegetationsbrand verhindert.
Mit Hilfe zweier Baggern wurde betroffenes Stroh auf angrenzende Felder zum Ablöschen verteilt. Es kamen ein Lohnunternehmen und das THW zum Einsatz. Das THW brachte zusätzlich viel Licht und eine mobile Tankstelle mit. Die tolle Zusammenarbeit soll nicht das letzte Mal sein. Nach zwei weiteren Auslösungen konnten die letzten Kräfte gegen halb sechs Uhr morgens die Einsatzstelle verlassen.
Die Reinigungs- und Instandsetzungsarbeiten an der Feuerwache nahmen einen Großteil des Folgetages in Anspruch. Noch viermal wurde zudem die Brandstelle bis zum Samstagabend kontrolliert und immer noch einige Glutnester abgelöscht.
Damit war die Feuerwehr insgesamt ca. 25 Stunden mit dieser Lage beschäftigt.
Unter anderem waren im Einsatz: 11 Löschgruppen der Feuerwehr Minden, der Löschzug der Hauptwache, die Drohnengruppe, die Versorgungsgruppe, 4 Löschgruppen der FF Petershagen, 2 RTW, der KBM u. Stellvertreter, Stellv. Leiter der Feuer PET, die Polizei, der THW Ortsverband Minden mit Zugtrupp und Fachgruppe Notversorgung / Notinstandsetzung sowie Ortsverband Bünde mit Fachgruppe Räumen, Landwirtschaftliches Lohnunternehmen, drei Wasserfässer mit Zugmaschinen und die Kollegen aus der Werkstatt und der neuen Einsatzzentrale.
eingesetzte Einheiten:
- Rettungsdienst
- Berufsfeuerwehr
- Löschzug Stadtmitte
- Gruppe 1
- Gruppe 2
- Gruppe 3
- DLK-Gruppe
- TLF-Gruppe
- WLF-Gruppe
- Löschgruppe Hahlen
- Löschgruppe Stemmer
- Löschgruppe Kutenhausen
- Löschgruppe Todtenhausen
- Löschgruppe Leteln
- Löschgruppe Aminghausen
- Löschgruppe Päpinghausen
- Löschgruppe RWDankersen
- Löschgruppe Meißen
- Löschgruppe Dützen
- Löschgruppe Haddenhausen
- Versorgungsgruppe
- Pressegruppe
- eingesetzte externe Einheiten:
- KBM u. Stellvertreter
- THW Bünde - Fachgruppe Räumen
- THW Minden - Fachgruppe Notversorgung / Notinstandsetzung
- Feuerwehr Petershagen
Feuerwehr Minden
Wegen einer aus bisher unbekannten Gründen in Brand geratenen Pferdestallung wurden die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr am Donnerstagmittag in die Straße "Bartlinge" gerufen. Nach gegenwärtigen Erkenntnissen wurden weder Menschen noch Tiere verletzt.
Vorbehaltlich weiterer Erkenntnisse war der Eigentümer des landwirtschaftlichen Anwesens gegen 13.10 Uhr auf den Brand eines mit etwa 20 Pferden besetzten Stalls aufmerksam geworden. Daraufhin gelang es ihm, die Tiere vor den Flammen in Sicherheit zu bringen und den Notruf abzusetzen. Pferde aus weiteren Ställen konnten ebenfalls gerettet werden. Alarmierte Kräfte der Feuerwehr konnten ein Übergreifen auf einen benachbarten Schweinestall sowie angrenzende Gastanks erfolgreich verhindern. Ein angrenzendes Heulager wurde offenbar ebenfalls durch die Flammen in Mitleidenschaft gezogen.
Unterstützung erhielten die Einsatzkräfte durch zahlreiche zu Hilfe eilende Landwirte, die Löschwasser in Tankanhängern an den Einsatzort brachten. Auch ein Tiefbauunternehmer erschien vor Ort und bot seine Hilfe mit einem Bagger an.
Zur Stunde sind die Löscharbeiten noch nicht beendet, die Brandursache ist gegenwärtig unklar und Gegenstand der polizeilichen Ermittlungsarbeit.
Polizei Minden-Lübbecke