Um 12:05 Uhr wurde der Löschzug 1 Stadtmitte sowie die Löschgruppe 4 aus Holthausen der Freiwilligen Feuerwehr Werne zu einem Verkehrsunfall auf die Nordlippestraße in Werne gerufen. Das Einsatzstichwort auf dem digitalen Meldeempfänger lautete "TH_PERSON_KLEMMT - VU 2 LKW / Frontalzusammenstoss / ein eingeklemmter". Circa 500 m vor der Brücke "Stiegenkamp" gab es in Fahrtrichtung Werne aufgrund von Baumfällarbeiten im Seitenstreifen eine Baustellenampel, welche abwechselnd dort den Verkehr regelte. Der Fahrer eines mit Kunststoffgranulat geladenen LKW hatte einen an der Ampel stehenden LKW nicht rechtzeitig wahrgenommen und war mit seinem LKW mit hoher Geschwindigkeit aufgefahren. Demnach handelte es sich nicht um einen Zusammenstoß sondern um einen Auffahrunfall mit drei beteiligten LKW. Bei dieser Kollision wurde das Fahrerhaus stark deformiert und der Beifahrer im Führerhaus massiv im Bein- bzw. Fußbereich eingeklemmt. Der Fahrer konnte durch Ersthelfer den LKW über die Fahrerseite verlassen. Die zuerst eintreffenden Kräfte vom Rettungsdienst aus Werne führten eine erste Patientensichtung durch und bestätigten über Funk die vorgefundene Lage. Im Rahmen der ersten Maßnahmen wurde ein zweiter Notarzt per Hubschrauber zur Einsatzstelle nachalarmiert, so dass zwei Rettungshubschrauber (Christoph 8 aus Lünen sowie der Christoph Dortmund aus Dortmund) an der Einsatzstelle an einem anliegenden Feld landeten. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr wurde der verletzte Fahrer des LKW bereits durch den Rettungsdienst aus Werne versorgt, sowie hatte die Notärztin die Versorgung des Beifahrer eingeleitet. In Rücksprache mit der Notärztin wurde eine schonende technische Rettung des schwer eingeklemmten Beifahrers unverzüglich eingeleitet. Die Kräfte des Rüstwagens bauten dafür eine Geräteablage für die hydraulischen Rettungsgeräte sowie für weitere Werkzeuge auf und brachte die Arbeitsplattform in Stellung. Ein Trupp vom HLF entfernte die deformierte Beifahrertüre mittels Schere und Spreitzer. Nachdem die Beifahrertüre entfernt war, wurden Entlastungsschnitte in Fensterrahmen, Holme sowie in die Spritzwand geschnitten und mit zwei hydraulischen Zylindern dass stark verformte und gequetschte Führerhaus wieder zu weiten. Im Anschluss wurde die schwerstverletzte Person mittels Spineboard liegend aus dem Führerhaus gerettet und an den Rettungsdienst übergeben. Der eintreffende Organisatorische Leiter des Rettungsdienstes sowie der Leitende Notarzt [LNA] koordinierte parallel der Maßnahmen der Feuerwehr die unterschiedlichen Rettungsmittel, mit denen die verletzten Unfallteilnehmer in Krankenhäuser transportiert wurden. Nach circa 50 Minuten konnte die eingeklemmte Person an den Rettungsdienst übergeben werden. Die Aufräumarbeiten der Feuerwehr zogen sich noch bis 13:45 Uhr hin. Es waren 24 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Werne mit sieben Fahrzeugen [1-KDOW, 1-ELW1, 1-HLF20, 1-RW1, 1-TLF3000, 1-GW-L1, 4-LF10] im Einsatz. Des Weiteren waren zwei Rettungswagen aus Kamen und Werne sowie zwei Notärzte im Einsatz. Ein Rettungswagen transportierte den schwerstverletzten Beifahrer des LKW in eine Unfallklinik nach Dortmund. Aufgrund der starken Deformierungen am verunfallten LKW wurde aus Sicherheitsgründen der Brandschutz mit dem Schnellangriff vom Löschgruppenfahrzeug sowie Feuerlöschern sichergestellt. Die auslaufenden Betriebsmittel des LKW wurden mit Ölbindemittel abgestreut. Die Nordlippestraße bleibt bis voraussichtlich Dienstag den 16.01.24, 8 Uhr gesperrt. Die Unfallaufnahme der Polizei sowie die Bergung laufen noch.
Freiwillige Feuerwehr Werne