Ein ausgedehnter Wohnungsbrand im zehnten Obergeschoss eines Hochhauses am Vahrenheider Markt sorgte am Dienstagabend für einen Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst. Der Bewohner der Brandwohnung konnte sich mit Hilfe der Polizei in letzter Minuten von einem Balkon in Sicherheit bringen. Sowohl er als auch ein Polizist verletzten sich hierbei.
Um 16:12 Uhr meldeten mehrere Anrufende eine sichtbare Rauchentwicklung aus einem 15-geschössigen Hochhaus am Vahrenheider Markt. Noch während der Anfahrt der ersten Einsatzkräfte ging eine Vielzahl weiterer Notrufe ein, in denen ein offener Wohnungsbrand im zehnten Obergeschoss beschrieben wurde, welcher sich auf dass darüber liegende Geschoss auszubreiten drohte. Außerdem sollten sich Personen auf den Balkonen bemerkbar machen. Der Einsatzleiter erhöhte daher die Alarmstufe und forderte einen zweiten Löschzug der Berufsfeuerwehr an. Außerdem wurde vorsorglich das Alarmstichwort "Massenanfall von Verletzten - MANV" ausgelöst.
Beim Eintreffen der ersten Kräfte bestätigte sich die Lage größtenteils. Der Bewohner der Brandwohnung hatte sich auf seinen Balkon begeben und war durch die Flammen erheblich gefährdet. Zwei Polizeibeamte beruhigten ihn von einem benachbarten Laubengang aus. Als Folge der intensiven Brandausbreitung versuchte der junge Mann (30 Jahre) plötzlich, sich in ca. 30m Höhe über die Brüstung zu retten. Die Polizisten griffen hier beherzt zu und zogen den Mann in Sicherheit. Er zog sich eine Rauchgasvergiftung zu und wurde nach einer Erstbehandlung durch einen Notarzt ins Krankenhaus gebracht. Auch einer der beteiligten Polizisten (25 Jahre) atmete Rauchgase ein und kam vorsorglich ins Krankenhaus.
Währenddessen leitet die Feuerwehr die Brandbekämpfung ein. Hierzu stiegen mehrere Atemschutztrupps in das betroffene Geschoss auf und begannen mit den Löschmaßnahmen. Über eine Drehleiter konnte von außen zeitgleich der Brandüberschlag in das elfte Obergeschoss verhindert werden. Die Maßnahmen zeigten schnell Wirkung und der Brand blieb auf eine Wohnung begrenzt. Der Treppenraum des Gebäudes blieb über die gesamte Einsatzdauer rauchfrei und stand sowohl als Rettungsweg, als auch als Angriffsweg für die Feuerwehr zur Verfügung.
Ein Großteil der Bewohnenden hatte sich zu diesem Zeitpunkt ins Freie begeben und wurde dort durch den Rettungsdienst betreut. Insgesamt untersuchten Notärzte vier weitere Personen, welche aber nicht weiter behandelt werden mussten.
Zur Brandursache hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Der Sachschaden wird auf ca. 100.000.- Euro geschätzt. Feuerwehr und Rettungsdienst Hannover waren mit 66 Einsatzkräften und 25 Fahrzeugen vor Ort.
Feuerwehr Hannover