In der Nacht zu Sonntag wurde die Feuerwehr Calw um 2:48 Uhr zu einem Wohnhausbrand auf den Wimberg alarmiert. Stadtbrandmeister Marcus Frank stellte eine hohe Brandlast fest, da sich die Flammen vom Keller bis in den Dachstuhl über drei Etagen fraßen. Erschwerend kommt hinzu, dass im Keller zwei Gasflaschen lagern, deren Inhalt ausströmte.
Vor diesem Hintergrund erhöhte der Einsatzleiter die Alarmierung, sodass aus den Abteilungen Calw, Altburg, Hirsau und Stammheim sowie mit der zweiten Drehleiter aus Schömberg insgesamt 83 Brandschutzkräfte mit 19 Fahrzeugen im Einsatz waren, darunter auch der stellvertretende Kreisbrandmeister Thomas Reiff. Zwei Bewohner und ein Hund konnten das Gebäude unverletzt verlassen. Calws Oberbürgermeister Florian Kling kümmerte sich um eine anderweitige Unterbringung.
Die Brandintensität war so hoch, dass die Wasserversorgung an ihre Grenzen kam und die Feuerwehrleute zusätzlich die Altburger Leitung nutzten, die auch das Neubaugebiet auf dem Wimberg versorgt. Gleichzeitig wurde die Stromversorgung entlang der Otto-Göhner-Straße einseitig vom Netz genommen. Außerdem musste die Feuerwehr Bäume und Sträucher rund um das Gebäude absägen.
Schließlich setzten die Angriffstrupps Schaummittel ein, um speziell im Keller die Flammen einzudämmen. Gegen 6 Uhr am Morgen herrschte in dem noch brennenden Haus eine Temperatur von 100 Grad, sodass der Stadtbrandmeister von der Zentralen Feuerwerkstatt ZAW des Landkreises Calw Flaschen für den Einsatz unter Atemschutz nachorderte.
Neben der Bereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes DRK, die mit drei Fahrzeugen und 16 Personen anrückte, ist aktuell auch der Rettungsdienst mit sieben Kräften, zwei Rettungswägen und Notarzteinsatzfahrzeug vor Ort. Die Polizei hat die Ortsdurchfahrt von Wimberg Kreisstraße K4325 / Otto-Göhner-Straße gesperrt, da die Löscharbeiten anhalten. Aufgrund der Rauchentwicklung wird die Bevölkerung gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Update:
Seit mehr als zehn Stunden sind die Freiwilligen Feuerwehren Calw sowie der Ortsverein Calw des Deutschen Roten Kreuzes im Einsatz beim Brand eines Wohnhauses im Stadtteil Wimberg. Und immer wieder lodern Flammen aus versteckten Glutnestern auf. "Das Haus ist einsturzgefährdet und kann nicht mehr betreten werden", zog Stadtbrandmeister Marcus Frank am Vormittag sein Resümee. Der Einsatzleiter ließ deshalb das Technische Hilfswerk THW alarmieren. Zur Mittagszeit trafen die "Fachgruppen räumen" aus Calw, Schorndorf und Ulm auf dem Wimberg mit fünf Fahrzeugen ein, darunter ein Bagger. Mit einem so genannten Abrisshaken startete dann der Abbruch am Anbau des Wohnhauses und hält zur Stunde an. "Es soll Schicht für Schicht abgetragen werde, um zu schauen, ob eine Brandursache erkannt werden kann", erläuterte Mick Blaich, THW-Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit. Schnell wurde deutlich, wie sehr sich der Brand in den Wänden des Hauses ausdehnte. Mit jedem Stück, das durch den Bagger entfernt wurde, entfachte der Brandrauch. Unter Atemschutz standen deshalb Angriffstrupps der Calwer Feuerwehr parat und löschten immer wieder nach. Auch an der Ablage des Abbruchmaterials hielten Brandschutzkräfte den Wasserstrahl auf den Platz. Inzwischen sind weitere Helfer der Rettungsorganisationen hinzugezogen worden, sodass rund 120 Einsatzkräfte vor Ort waren. Entlang der Ortsdurchfahrt reihten sich 25 Fahrzeuge aneinander, während außerdem die Polizei mit insgesamt 13 Personen und sechs Fahrzeugen im Wechsel die Durchfahrt auf der Kreisstraße K 4325 sperrten. Voraussichtlich wird der Einsatz bis in die Abendstunden dauern.
Kreisfeuerwehrverband Calw e.V.