Über mehrere Notrufmeldungen wurde am Nachmittag ein Brand in einem ca. 7.400 m² großen Lagehallengebäude in Wittenau gemeldet. Als die ersten Kräfte der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr eintrafen standen auf rund 400 m² Lagerwaren in Flammen. Über ein Lüftungsrohr hatte der Brand auch auf vor der Halle lagernde Paletten und Fahrzeuge übergegriffen. Eine leicht verletzte Person musste vom Rettungsdienst behandelt werden, weitere Personen befanden sich nicht mehr im Gefahrenbereich.
Sofort wurde unter Atemschutz eine Brandbekämpfung mit 5 C-Rohren vorgenommen. Diese zeigte auch Wirkung und die Lage im und vor dem Gebäude gestaltete sich zunächst übersichtlicher. Aus dem Gebäude wurden währenddessen 6 Druckgasbehälter in Sicherheit gebracht. Die leicht verletzte Person wurde nach Behandlung vom Rettungsdienst an der Einsatzstelle zur weiteren Behandlung in eine Klinik transportiert.
Gegen 19.30 kam es in dem Hallenkomplex erneut zu einer Brandausbreitung mit massiver Rauch- und Hitzeentwicklung, was die Löschmaßnahmen erheblich für die eingesetzten Kräfte erschwerte. Aufgrund der sehr starken Brandintensität, der Hitze im Brandobjekt und der unübersichtlichen Bauweise mussten die Atemschutzgeräteträger teils schon nach 10 bis 15 Minuten durch neue Trupps abgelöst werden. Dies führte einen hohen Personalbedarf nach sich, so dass auf das Stichwort Brand 10 nachalarmiert wurde.
Der Löschangriff erfolgte nun über alle Gebäudeseiten. Hierbei kamen neben zahlreichen Strahlrohren und einem Wasserwerfer zeitweise auch ein Großlüfter zum Einsatz. Da im Gebäude während des Einsatzes zunehmend Schäden an der Bausubstanz erkennbar wurden, musste der Innenangriff aufgrund zu hoher Eigengefährdung im Lauf der Nacht abgebrochen werden. Zur Beurteilung der Lage wurde auch eine Drohne mit Wärmebildtechnik eingesetzt, die Bilder aus der Luft direkt zur Einsatzleitung lieferte.
Am Vormittag des 18. März konnten von Kräften der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk mit einem speziellen Kernbohrgerät mehrere Öffnungen durch die massive Gebäudehülle zum Brandraum geschaffen werden. Hierüber wurde die Brandbekämpfung dann mit mehreren Schwerschaum- und Druckluftschaumrohren fortgeführt. Ein übergreifen der Flammen von der etwa 1.800 m² großen Brandfläche auf den gesamten Hallenkomplex konnte über den Einsatzzeitraum verhindert werden.
Durch den Gerätewagen Messtechnik wurden über den Einsatzzeitraum sowohl Luftmessungen im Einsatzumfeld sowie Schadstoffmessungen des abfließenden Löschwassers vorgenommen. Da größere Mengen Löschwasser über die Kanalisation in ein angrenzendes Gewässer zu fließen drohten, wurde hier durch die Wasserbetriebe ein mobiler Druckverschluss gesetzt, um größere Umweltschäden zu verhindern. Das abfließende Löschwasser wurde dann mit Hilfe des THW in einen Schmutzwasserkanal umgepumpt.
Die Nachlösch- und Aufräumarbeiten zogen sich bis in die Vormittagsstunden des 19 März hin. Während des knapp 60-stündigen Einsatzes kamen rund 350 Einsatzkräfte der Freiwilligen und Berufsfeuerwehr zum Einsatz. Zur Sicherstellung des Grundschutzes im Stadtgebiet wurden am 17. und 18. März jeweils sechs Freiwillige Feuerwehren und die Führungsstaffel Nord zur Unterstützung in den Dienst gerufen.
Die Einsatzstelle war am 19. März um 12.24 Uhr unter Kontrolle und wurde nach Beendigung der feuerwehrtechnischen Maßnahmen an die Kriminalpolizei und den Betreibenden übergeben.
Über den gesamten Zeitraum des Einsatzes wurden eingesetzt: 50 LHF, 9 DLK, 11 RTW, 1 NEF, 40 Sonderfahrzeuge, 11 Führungsdienste und der Pressedienst.
Anwesend waren: Betreiber, Schutz- und Kriminalpolizei, Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, Bauaufsicht des Bezirksamtes Reinickendorf, Energieversorgungsunternehmen, Berliner Wasserbetriebe und Medienvertretende.
Bilder: Dennis Kowyrkin
Berliner Feuerwehr