Die Feuerwehr Mainz musste am heutigen Abend einen Schwimmer aus dem Rhein retten. Der Mann ist bewusst ins Wasser gesprungen um zu schwimmen - in einem Bereich der besonders gefährlich ist.
Der Rettungseinsatz erforderte das Eingreifen der Mainzer Feuerwehr mit 7 Fahrzeugen und 3 alarmierten Booten (40 Einsatzkräfte) darüber hinaus waren auch die Feuerwehren der benachbarten Städte und Kommunen auf rheinlandpfälzischer und hessischer Seite, sowie mehrerer Hilfsorganisationen, die Luftrettung mit einem Hubschrauber und die Polizei an der Rettungsaktion beteiligt. Die Koordination der Rettung auf dem Wasser, aus der Luft und vom Ufer aus stellt jedes Mal eine enorme logistische Herausforderung dar.
Der betroffene Mann war von einer Brücke in den Rhein gesprungen - eine Handlung, die lebensgefährlich ist. Der Sprung ins Wasser birgt besonders bei niedrigen Pegelständen ein hohes Risiko: Flache Stellen, harte Hindernisse unter der Wasseroberfläche, Brückenpfeiler oder Treibgut können schwere bis tödliche Verletzungen verursachen. Doch auch bei Normal- oder Hochwasser stellen diese unsichtbare Hindernisse eine tödliche Gefahr dar.
Immer wieder kommt es zu gefährlichen Situationen, weil Menschen die Risiken eines großen Flusses wie des Rheins massiv unterschätzen. Die Strömung ist tückisch - selbst bei vermeintlich ruhiger Oberfläche kann sie unter Wasser stark ziehen. In Höhe Mainz fließt ebenfalls noch der Main hinzu welcher die Strömungen noch unberechenbarer macht. Schon wenige Meter vom Ufer entfernt kann ein Mensch von der Strömung erfasst und abgetrieben werden.
Gefahren im Rhein auf einen Blick:
- Unsichtbare Strömungen: Die Strömung des Rheins ist
unberechenbar und nicht von außen erkennbar. Sie kann selbst
geübte Schwimmer mitreißen.
- Schiffs- und Bootsverkehr: Der Rhein ist eine der
meistbefahrenen Wasserstraßen Europas. Berufsschifffahrt und
Sportboote haben einen langen Bremsweg und können Schwimmer im
Wasser leicht übersehen - mit potenziell tödlichen Folgen.
- Gefährliche Bauwerke: Anleger, Brückenpfeiler und Spundwände
sind nicht nur Hindernisse - sie erzeugen zusätzlich gefährliche
Strömungsverhältnisse, an denen man sich verletzen oder unter
Wasser gedrückt werden kann.
Der Bereich, in dem der Schwimmer gerettet wurde, ist offiziell zum Baden verboten. Diese Regelung dient nicht der Schikane, sondern dem Schutz von Menschenleben. Wer dort ins Wasser geht, bringt sich selbst - und im Ernstfall auch die Einsatzkräfte - unnötig in Gefahr.
Was tun, wenn man versehentlich ins Wasser fällt?
- Ruhe bewahren - vermeiden Sie Panik, auch wenn der erste Schock
groß ist.
- Auf den Rücken drehen - so bleibt der Kopf über Wasser, und Sie
können besser atmen.
- Mit der Strömung treiben lassen - versuchen Sie nicht gegen die
Strömung anzuschwimmen.
- Auf ein rettendes Ufer oder eine Anlegestelle zusteuern, sobald
möglich.
- Um Hilfe rufen - machen Sie durch Winken oder Rufen auf sich
aufmerksam.
Appell der Feuerwehr: Betreten Sie den Rhein nicht zum Baden oder Schwimmen. Nutzen Sie stattdessen die offiziellen und bewachten Badestellen in der Region. Der vermeintliche Spaß kann im Rhein schnell tödlich enden - und das betrifft nicht nur unerfahrene Schwimmer.
Die Feuerwehr Mainz dankt den aufmerksamen Passanten, die den Notruf absetzten, sowie allen eingesetzten Kräften für ihr schnelles und koordiniertes Handeln.
Feuerwehr Mainz