13.08.2015 19:00

Nordhorn Grafschaft Bentheim

Niedersachsen

„Ring-Einsatz“ in der Klinik

Vor dem Dienstabend am Donnerstag wurde die Feuerwehr zum zweiten Mal in diesem Jahr in die Nordhorner Euregio-Klinik gerufen. An einem Finger ihrer rechten Hand ein Ring aus Edelstahl. In die zentrale Patientenaufnahme war ein junges Mädchen. Der Finger war extrem angeschwollen, der Ring ließ sich nicht mehr entfernen. Auch die Klinik hatte keine Möglichkeit mehr den Ring zu entfernen. Der Edelstahlring widerstand allen herkömmlichen Methoden. Selbst eine spezielle Ringsägezange konnte dem Material nichts anhaben und auch die hauseigenen Handwerker wussten keinen Rat. Um 19 Uhr wurde schließlich die Feuerwehr gerufen.

Auf Grund des baldigen Dienstabends befanden sich bereits einige Kräfte am Feuerwehrhaus, so konnte neben dem Kommandowagen (KdoW) mit dem Brandmeister vom Dienst (BvD) auch das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 20/16) schnell ausrücken. Der Einsatzleiter entschied, dass eine kleine "Miniflex", ein schnelldrehendes Multifunktionswerkzeug, zum Einsatz kommen muss. Die Hand wurde bequem auf einem speziellen Tisch gelagert, das junge Mädchen durch ein Tuch geschützt und von der Mutter betreut. Unter den eingeklemmten Ring wurde zum Schutz der Haut ein Metallstreifen geschoben. Da dieser aber nicht komplett durchschiebbar war, diente ein zweiter Metallstreifen als weiterer Schutz. Unter stetiger Kühlung mit Wasser wurde so langsam und vorsichtig der Ring aufgetrennt. Doch mit einem Schnitt war es nicht getan, der Ring war so stabil, dass er sich nicht aufbiegen ließ. Auch auf der Rückseite musste der Edelstahlring durchtrennt werden. Nach rund 30 Minuten waren die Schnitte durchgeführt. Mit einem Schraubenzieher wurde der letzte Widerstand gebrochen, dann viel der Ring endlich ab.

Das 13-jährige Mädchen war sichtlich erleichtert, der Finger zwar noch dick, aber weitestgehend unversehrt.

Holger Schmalfuß, Feuerwehr Nordhorn


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