07.12.2015 08:40

Stade Stade

Niedersachsen

Feuer zerstört über 135 Jahre altes Reetdachhaus

Am heutigen frühen Morgen gegen 08:40 h wurde durch aufmerksame Zeugen, die in der Nachbarschaft mit Arbeiten beschäftigt waren, Qualm an einem Reetdachhaus in der Harburger Straße in Stade bemerkt. Sofort wurden Feuerwehr und Polizei alarmiert, als die ersten Einsatzkräfte kurze Zeit später am Brandort eintrafen, stand der Dachstuhl des ca. 25 x 15 Meter großen, vor 1880 gebauten, ehemaligen landwirtschaftlichen Gebäude bereits lichterloh in Flammen.

Die beiden 51- und 55-jährigen Männer, die die beiden Wohnungen in dem Haus bewohnen, wurden durch couragierte Passanten aus dem Haus geklingelt und auf das Feuer hingewiesen, so dass sie sich unverletzt aber nur mit den Sachen, die sie am Leib trugen, aus dem brennenden Gebäude retten konnten.

Sie wurden von Mitarbeitern der Stadt Stade in Empfang genommen, die sich um eine Unterbringung kümmern werden.

Ca. 100 Feuerwehrleute aus beiden Zügen der Ortswehr Stade, der Ortswehr Wiepenkathen sowie der Ortswehr Bützfleth mit der Löschgruppe Bützflether Moor rückten an der Einsatzstelle an.

Trotz massiven Löscheinsatzes auch über zwei Drehleitern und unter schwerem Atemschutz, konnte das Gebäude nicht gehalten werden und brannte bis auf die Grundmauern nieder.

Mit einem Bagger mussten Teile des Gebäudes eingerissen werden, um alle Glutnester vom Reetdach und dem auf dem Boden gelagerten Stroh endgültig mit Löschschaum ablöschen zu können.

Die Löscharbeiten dauerten bis gegen 12:00 h an.

Der Rauchpilz war schon von weitem über dem Stadtgebiet zu sehen, verbrannte Reetfetzen wurden über die Straße , in die Nachbargärten bis in weiter gelegene Bereiche geweht.

Die Harburger Straße musste für die Zeit der Lösch- und anschließenden Reinigungsarbeiten bis gegen 14:00 h voll gesperrt werden, der Verkehr wurde von der Polizei mit Unterstützung durch die Kommunalen Betriebe Stade innerstädtisch umgeleitet, es kam zu erheblichen Behinderungen.

Tatortermittler und Streifenbeamte nahmen noch vor Ort die ersten Ermittlungen zur Brandursache auf, genaue Ergebnisse werden aber erst in den nächsten Tagen erwartet, wenn die Recherchen der Brandexperten der Polizeiinspektion Stade anlaufen.

Bereits am 23. März diesen Jahres war es in der Nacht zu einem Brand an dem Haus gekommen, dass seinerzeit allerdings von der Feuerwehr noch gelöscht werden konnte, bevor es sich auf das gesamte Dach und Haus ausbreiten konnte. In dem Fall wurde wegen Brandstiftung ermittelt, jedoch bisher kein Täter gefasst.

Ob auch in diesem Fall Brandstiftung vorliegt, kann bisher noch nicht gesagt werden, auszuschließen ist dies aber genauso wenig wie eine andere Brandursache. Die Polizei ermittelt hier in alle Richtungen.

Ob der Brand in direktem oder indirektem Zusammenhang mit dem Brand eines Reetdachhauses in mehrere hundert Meter Entfernung vom 28. November steht, bleibt noch abzuwarten, auch hier laufen die Ermittlungen derzeit noch.

Verletzt wurde bei dem heutigen Brand niemand, der vorsorglich alarmierte Rettungsdienst brauchte nicht eingreifen.

Der Gesamtschaden dürfte sich nach ersten Schätzungen von Polizei und Feuerwehr auf mindestens 200.000 Euro belaufen.


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