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01.01.2024 23:59

Dresden

Sachsen

Bilanz 2023: Dresdner Feuerwehr und Rettungsdienst wurden zu 174.496 Einsätzen gerufen

Brand- und Katastrophenschutzamt zieht Bilanz - mehr Notrufe und auch mehr Feuerwehreinsätze als 2022

2023 rückten die Feuerwehr und der Rettungsdienst Dresden zu 174.496 Einsätzen aus. Beim Rettungsdienst ist die Zahl der Gesamteinsätze im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 Prozent auf 164.379 gesunken. Die Feuerwehr wurde hingegen erstmals zu mehr als 10.000 Einsätzen gerufen - exakt 10.117. Das Anrufaufkommen in der Integrierten Regionalleitstelle Dresden (IRLS) war hingegen ähnlich hoch wie 2022.

Pro Wochentag etwa 600 Notrufe

In der IRLS wurden im vergangenen Jahr 748.732 Anrufe entgegengenommen. Über die Notrufleitung 112 gingen 218.741 Hilfeersuchen aus der Landeshauptstadt Dresden sowie den Landkreisen Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Meißen ein. Dies entspricht einem Anstieg von 5,7 Prozent gegenüber 2022. Ein Grund dafür waren unter anderem mehrere Unwetterlagen, die eine größere Zahl an Notrufen innerhalb kurzer Zeit verursachten.

Die Rettungswagen sind mit Abstand am meisten unterwegs. Sie wurden in Dresden zu 85.613 Einsätzen gerufen. Davon rückte die Berufsfeuerwehr mit ihren Rettungswagen zu 23.147 Einsätzen aus. In 25.076 Fällen kam ein Notarzt zum Einsatz. 53.396 Mal wurden qualifizierte Krankentransporte sowie 294 Intensivtransporte durchgeführt.

Rauchmelder retten Leben

254 Wohnungen brannten 2023 in der Landeshauptstadt. Dabei konnten die Feuerwehrleute 110 Personen retten. 75 Personen wurden verletzt und ein Menschen verlor sein Leben. Die Zahl der Fehlalarme durch Heimrauchmelder bleibt mit 86 Ereignissen in Bezug auf die Gesamtzahl von Wohnungsbränden auf einem niedrigen Niveau. Dem gegenüber stehen 115 durch Heimrauchmelder detektierte Wohnungsbrände, die zu einer frühzeitigen Alarmierung der Feuerwehr führten. In 73 Fällen war beim Eintreffen der Feuerwehr der Brand bereits erloschen. Bei 42 Einsätzen waren Löscharbeiten der Feuerwehr erforderlich. Schlussendlich bleibt festzustellen, dass Heimrauchmelder sehr wichtig sind, denn die Feuerwehr konnte 23 Menschen retten, weil Rauchwarnmelder rechtzeitig Alarm geschlagen hatten.

Großbrände, Kampfmittelfunde, Unwetterlagen, Hochwasser, Massenanfall von Verletzten Neben den Kolleginnen und Kollegen der Berufsfeuerwehr, den 21 Stadtteilfeuerwehren sowie den Einsatzkräften der Einsatzgruppen vom Deutschen Roten Kreuz, dem Malteser Hilfsdienst, der Johanniter Unfallhilfe und dem Arbeiter-Samariter-Bund war auch das Technische Hilfswerk im Einsatz, um bei Großeinsätzen in Dresden zahlreiche Menschen zu retten, zu evakuieren oder Brände zu bekämpfen.

Herausragende Brandeinsätze waren die Gasexplosion auf der Waltherstraße in der Friedrichstadt am 22. März, der Wäschereibrand in Pieschen am 27. April, der Dachstuhlbrand nahe der Frauenkirche am 23. Oktober oder der Wohngebäudebrand in Löbtau am 27. November. Derartige Einsatzlagen erfordern Ressourcen, die nur durch ein gemeinsames Handeln von Feuerwehr, Rettungsdienst, Hilfsorganisationen und dem Technischen Hilfswerk gestellt werden können. Die 2023 zur Katastrophenschutzeinheit berufene Drohnenstaffel des Arbeiter-Samariter-Bundes hat bei Großeinsätzen wertvolle Unterstützung geleistet und ermöglichte ein noch effektiveres und zielgerichtetes Vorgehen der Einsatzkräfte. Doch auch Ereignisse mit einer großen Zahl von Verletzten bzw. Erkrankten gehören zum Alltagsgeschäft einer Großstadtfeuerwehr, wie beispielsweise ein schwerer Verkehrsunfall mit acht Verletzten am 15. Mai in Klotzsche oder eine Reizgas-Attacke auf der Prager Straße am 27. Mai mit ebenfalls acht Verletzten.

Zu einem signifikanten Anstieg der Einsatzzahlen bei der Feuerwehr haben mehrere Unwetterlagen beigetragen. Allein die Unwetter im Juni und Juli 2023 führten zu knapp 100 wetterbedingten Einsätzen. Der Wintersturm "Zoltan" sorgte rund um das Weihnachtsfest ebenfalls für zahlreiche Einsätze der Feuerwehr. Die Hochwasserlage Ende Dezember erforderte neben dem Kontrolldienst keine großen Einsatzmaßnahmen.

2023 beschäftigten zwei Kampfmittelfunde das Team der Feuerwehr Dresden. Am 14. April wurde bei Bauarbeiten an der Zwickauer Straße ein Blindgänger gefunden. Die Auffindesituation der 250 Kilogramm schweren Fliegerbombe amerikanischer Bauart ermöglichte es, dass bis zur Entschärfung ausreichend Zeit blieb, um etwa 15.000 Menschen aus dem Evakuierungsgebiet in Sicherheit zu bringen. Am 14. Oktober wurde, ebenfalls bei Bauarbeiten, nahe der Flügelwegbrücke in Übigau eine Weltkriegsbombe gefunden. In diesem Fall war eine sofortige Entschärfung erforderlich, was die unverzügliche Evakuierung von 2.700 Menschen erforderte. Für die Feuerwehr Dresden war dieser Einsatz insofern eine Premiere, weil sie selbst direkt betroffen war, denn die Integrierte Regionalleitstelle sowie die Wache Übigau lagen im Evakuierungsgebiet. Eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten war es, im laufenden Betrieb mit einem Großteil der IRLS an den Ausweichstandort auf der Strehlener Straße umzuziehen. Durch unvorhersehbare Probleme bei der Entschärfung dauerten der Einsatz sowie die Evakuierung der betroffenen Menschen bis in die Mittagsstunden des Folgetages an.

Zahl der Fehlalarme

Von den 10.117 Feuerwehreinsätzen sind 2.758 Alarmierungen als Fehlalarme einzustufen. Entweder lag gar kein Brand vor oder die Einsatzkräfte mussten bei Hilfeleistungseinsätzen nicht mehr zum Einsatz kommen, weil das Schadensausmaß zu gering war bzw. sich die Hilfesuchenden bereits selbst geholfen hatten. In 961 Fällen lösten automatische Brandmeldeanlagen einen Fehlalarm aus. 49 Mal wurden die Retter böswillig alarmiert.

Die Zukunft beginnt jetzt

Der zuständige Beigeordnete für Wirtschaft, Digitales, Personal und Sicherheit Jan Pratzka resümiert: "Dass die Einsatzahlen der Feuerwehr die Schwelle von 10.000 Einsätzen überschritten haben, zeigt eindrucksvoll die herausragenden Leistungen der Kameradinnen und Kameraden der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehren. Diese mutigen Frauen und Männer stehen täglich für die Sicherheit unserer Gemeinschaft ein. Ihr selbstloser Einsatz, ihre Hingabe und ihr Teamgeist verdienen höchste Anerkennung."

Dr. Michael Katzsch, Leiter des Brand- und Katastrophenschutzamtes, ergänzt: "Nicht nur Handwerk oder Industrie suchen Jahr für Jahr nach geeignetem Nachwuchs. Auch die Feuerwehr ist an Fachkräften von morgen interessiert. Der Dienst bei der Landeshauptstadt Dresden ist attraktiv."

Weitere Informationen:

www.dresden.de/feuerwehr

Link zum Jahresbericht 2023: https://www.dresden.de/media/pdf/feuerwehr/aktuelles/jahresberichte/Jahresbericht_Feuerwehr_2023.pdf

Feuerwehr Dresden


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